Die Anzahl an verschiedenen violetten und blauen Blumen in Italien ist sehr groß. Vor allem auf Alpenwiesen gibt es eine enorme Vielfalt. Ich liebe Blumenwiesen und freue mich immer, wenn ich eine neue in Italien entdeckt habe. Die bisher schönste Blumenwiese, die ich in Italien gefunden habe, liegt zwischen Strepeis und San Bernolfo in der Provinz Cuneo. Im Juni blühen hier Hunderte verschiedene Wildblumen, darunter zahlreiche blaue Blumen.
Nahaufnahme von Aquilegia vulgaris (Wald-Akelei). Dieses Bild habe ich im Val Sesia gemacht. Die Pflanze ist in Italien weit verbreitet. Sie blüht von Juni bis August auf Lichtungen und an Waldrändern in 600 bis 1800 m Höhe.
Die Blüte der Aquilegia vulgaris in der Detailaufnahme.
Hier sieht man mehrere schöne Exemplare der Aquilegia vulgaris (Wald-Akelei) auf einer Wiese.
Diese blaue Wald-Glockenblumen (Campanula latifolia macrantha) habe ich in San Gottardo in der Gemeide Rimella gefunden. In Italien gilt die Glockenblume als seltene Pflanze. Sie kommt nur im Alpenraum und im Apennin vor, nicht aber im äußersten Süden und auf den Inseln. Sie gedeiht in Höhen von 500 bis 1500 m, am liebsten im bergigen Terrain.
Dieses schöne Exemplar einer Filz-Flockenblume (Centaurea triumfetti) mit ihrer blau-violetten Blüte habe ich im Aostatal gefunden. In Italien findet man sie überall bis auf Sardinien und zwar auf Trockenwiesen, in Trockendickichte, Gebüsche und an krautig bewachsenen Wegesrändern. Am liebsten mag sie es kalkhaltig und trocken, weshalb sie oft in Gebirgen zu finden ist. Dort klettert sie bis 2.400 m hoch.
Hier hatte ich das Glück, gleich zwei verschiedene Enzianarten (Genziana) zu fotografieren, links der Echter Alpenenzian (Gentiana clusii) und rechts der Kochscher Enzian (Gentiana acaulis), die beide nebeneinander gewachsen sind. Ich habe sie am Lago Nero im Valle Maira fotografiert. Die ganze Wiese um den See herum, war ein Teppich von Enzian. Sehr beeindruckend und außergewöhnlich. Enzian blüht in Italien im Sommer in Alpenregionen am liebsten an vollsonnigen Stellen, aber auch einige Arten in den Apenninen. In Italien sind sie nahezu alle geschützt.
Diesen leuchtend blauen Schnee-Enzian (Gentiana nivalis) habe ich auf dem Weg zu den Roburentseen gefunden. Er ist in Italien ab einer Höhe von 800 m bis 3.000 m auffindbar und besiedelt das gesamte Alpengebiet sowie den Apennin. Die Blütezeit ist in Italien zwischen Juni und August. Der Schnee-Enzian gehört zu den selteneren Enzianarten.
Hier konnte ich eine Gruppe von intensiv blauem Frühlings-Enzian (Gentiana verna) kurz vor den Laghi di Roburent (Roburent-Seen) fotografieren. Er gedeiht auf felsige Hänge, Kalkflächen, Wiesen und Almen bis in 3.550 m Höhe. Diese Enzian-Gruppe auf dem Foto wuchs auf 2.300 m Höhe zwischen zwei Felsen am Wegesrand. Man sieht auf dem Foto unter dem Frühlings-Enzian auch noch ein hellblaues Alpen-Vergissmeinnicht.
Im Val Sesia habe ich am Rand eines Wanderweges den Braunen Storchschnabel in seiner blassvioletten Ausführung (Geranium phaeum subsp. lividum) entdeckt. In Italien wächst der Braune Storchschnabel nur in den Alpen auf gemähten Wiesen, Waldlichtungen und hügeligen bis gebirgigen Wiesen in einer Höhe von 500 bis 2000 m.
Auf meiner Bergwanderung im Gran Paradiso bin ich der Herzblättrigen Kugelblume (Globularia cordifolia) begegnet. Sie blüht von Mai bis August in Italien und besiedelt hügeligen und gebirgiges Terrain bis 2.500 m Höhe. Sie gedeiht am liebsten in Felsspalten, auf Felsen, auf felsdurchsetzte Rasen, und Humusdecken, besonders gern auf Kalkböden.
Auf einer Bergwiese im Gran Paradiso habe ich diese Schwertlilie (Iris) entdeckt. Sie ist hellviolett, hat eine relativ große Blüte mit gelben Schattierungen und wächst bodennah, wird also nicht hoch. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es sich um die Iris aphylla, sprich die Blattlose Iris oder die Iris foetidissima, die Übelriechende Iris handelt. Die Iris foetidissima besiedelt vornehmlich sonnig bis schattige Plätzchen an Waldrändern und Gebüschen, aber auch in Meeresnähe und auf Klippen. Die Iris aphylla besiedelt gerne subalpines und alpines Gelände und wächst dort auf Wiesen und Weiden, an Kalk- und Sandsteinfelsen an Hängen, auf Waldlichtungen, in Gebüschen oder Dickichten und an Straßen- und Wegrändern.
Diese wilde blaue Platterbse (Lathyrus) habe ich im Valle Maira auf einer Wiese am Wegesrand gefunden. In Italien wachsen Platterbsen fast überall, sprich in Ebenen, im Gebirge, an den Küsten und auch auch Feldern und in Wäldern. Sie steigen dabei bis zu 2.000 m hoch auf und mögen kühle und feuchte oder lehmige und trockene Böden. Am liebsten gedeihen sie an Ufern von Wasserläufen, am Straßen- und Wegesrand sowie in Buchenwäldern und Wäldern bestehend aus Tannen, Eichen und Hainbuchen.
Auf diesem Foto sieht man die intensiv blau-violette Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus) auf einer Bergwiese, die zum Lago Niera nahe des Wasserfalls Stroppia führt.
Hier habe ich ein weiteres Foto der Vielblättrigen Lupine mit Bergpanorama und Wiese gemacht.
Hier sieht man die Vielblättrige Lupine noch einmal als Nahaufnahme. schön zu sehen ist die intensive blau-violette Farbzeichnung der Lupine und ihre grünlichen Blütenspitzen.
Auf dem Weg zu den Roburent-Seen bin ich auf das hellblaue Alpen-Vergissmeinnicht (Myosotis alpestris) gestoßen, das hier auf dem Foto neben dem Alpenhauswurz (Sempervivum alpinum) gedeiht.
Als ich den Lago Nero im Valle Maira erreichte, dachte ich, ich habe wilde Hyazinthen gefunden. Würde ja passen, denn es war Anfang Mai. In Wirklichkeit handelt es sich um das Holunder-Knabenkraut, eine Orchideeenart, botanisch Dactylorhiza sambucina oder Orchis sambucina genannt, das gerne auf kalkfreien und mageren Wiesen und Weiden, lichten Wäldern und Garriguen wächst. In Italien ist die Pflanze in den Alpen und Voralpen, im Apennin und in anderen bergigen oder hügeligen Gebieten zu finden mit Ausnahme von Sardinien, wo sie fehlt. Sie kann auf Höhen von 300 bis 2.500 m angetroffen werden. Das Besondere ist, dass Dactylorhiza sambucina oft in den zwei Farben lila und gelb nebeneinander auftritt.
Immer wieder schön anzusehen ist eine Gruppe von hellblauen Langsporn-Veilchen (Viola calcarata) wie ich sie auf einer Bergwiese im Gran Paradiso fotografiert habe. Auf dieser Nahaufnahme kann der gelbe Mittelpunkt der Blüte gut erkannt werden. Das Langsporn-Veilchen ist eine alpine Art, die zwischen 1.500 und 2.800 m auf Wiesen, Weiden und Schneetälern wächst. In Italien ist sie im gesamten Alpenraum verbreitet, mit Ausnahme von Friaul und Venetien. Je nach Gebiet lässt sich das Langsporn-Veilchen in Unterarten unterscheiden. Die Unterart Viola calcarata L. subsp. calcarata wächst im Val di Susa, Viola calcarata L. subsp. cavillieri in den Ligurischen Alpen, Viola calcarata L. subsp. villarsiana von den Seealpen bis zum Susatal und Viola ferrarinii Moraldo & Ricceri in den nördlichen Apenninen.
Hier sieht man die Gruppe der leuchtend hellblauen Viola calcarata noch einmal aus einem weiteren Blickwinkel.
In Ligurien auf dem Wanderweg zum Castello della Pietra in Vobbia habe ich diese hübschen blauen Hain-Veilchen (Viola riviniana) angetroffen. Sie bevorzugen insbesondere Waldränder, Wiesen und schattige Hecken, wenn der Boden nicht zu nass ist und auch nicht sauer. In der Tat blühten die Hain-Veilchen auf dem Foto am Waldrand im Schatten im Mai.
Man mag es kaum glauben, aber diese hübsche blaue Blume auf dem Foto ist eine Schöpfige Traubenhyazinthe, botanisch Leopoldia comosa genannt. Ich habe sie am Wegesrand im Cunese gefunden und fotografiert. In Italien blüht sie im Spätwinter bis zum Sommer. Ihre Zwiebel wird insbesondere in Süditalien, in Apulien, Kalabrien und in der Basilikata gegessen.
Auf diesem Foto sieht man die Blüten des Gewöhnlichen Natternkopfes (Echium vulgare), eine intensivblaue Blume, die ich auf einer Geröllfläche im Val Sesia am Straßenrand fotografiert habe. Sie blüht zwischen Juni und Oktober und wächst auf unbewirtschaftete Flächen und Weiden in Italien bis auf einer Höhe von 1.200 m. Sie mag trockene Standorte.
Hier sieht man den Gewöhnlichen Natternkopf noch einmal komplett als Pflanze.
Dieses Foto habe ich im Gran Paradiso gemacht. Es zeigt eine Gruppe von intensiv blauen Echium vulgare.