Hier werden aktuelle News aus Italien im November 2018 dargestellt. Alle News sind direkt aus den italienischen Medien aufgegriffen. Dabei setze ich vornehmlich auf den Fernsehsender Rai, den Tageszeitungen La Repubblica und La Stampa sowie den regionalen Tagesblättern, Beispiel Il Biellese.
25.11.2018
23-jährige Italienerin aus Milano in Kenia entführt
Die 23-jährige Italienerin SilviaRomano aus der Nähe von Mailand wurde in Kenia in einem Supermarkt in Chakama von einer Gruppe bewaffneter Männer entführt. Diese drangen in den Supermarkt ein, schossen wahllos auf Menschen und entführten schließlich die Freiwillige Helferin der Organisation Africa Milele Onlus. Wo sich Silvia jetzt befindet, wie es ihr geht und ob sie überhaupt noch lebt, ist unklar. Chakama befindet sich rund 80 km westlich des Küstengebiets Malindi. Die Angehörigen von Silvia gaben bekannt unverzüglich nach Kenia reisen zu wollen. Laut kenianischer Polizei seien die Angreifer wohl somalischer Herkunft.
20.11.2018
Erneut Schäden in ganz Italien durch Schlechtwetterfront
In Italien herrscht derzeit eine neue Schlechtwetterfront. Dieses Mal ist besonders das Zentrum und Kalabrien betroffen. In Caserta löste der starke Wind einen Teil der Südfassade des Bourbonenschlosses Reggia di Caserta ab. Gelbe Alarmstufe herrscht derweil in der gesamten Region, während in Kalabrien ein Wirbelwind einen Zug auf der Linie Crotone-Catanzaro Lido traf und diesen beschädigte. Es gab einige verletzte Personen. In Salerno fürchten sich Anwohner zur aktuellen Stunde vor einen Meereswirbelsturm, der Kurs auf die Küste nimmt. Überschwemmungen gibt es in vielen Gegenden, Schnee auf dem Apennin und Hochwasser in Venedig.
14.11.2018
Italiens Regierung hält an Haushaltsplänen fest
Italiens Regierung will weiterhin an ihren Haushaltsplänen festhalten und somit sich weiter verschulden.Auch unter den Druck Brüssels gibt die Regierung nicht nach. Nun fordert Brüssel eine Nachbesserung der Haushaltspläne.
Anmerkung meinerseits: In Italien soll ähnlich wie bereits in Deutschland existierend ein Sozialsystem eingeführt werden, das einkommensschwachen Personen eine finanzielle Unterstützung zusagt. Die Steuern sollen nicht erhöht werden, lediglich die Zigarettensteuern sollen neben kleineren weiteren Steuern ab 2019 angehoben werden. Wie Italien das Ausgabenpaket finanzieren möchte, ist unklar. Bisher steht nur der Plan, ein solches System einzuführen. Die Finanzierung steht bisher in den Sternen. Kritiker warnen vor einer massiven Verschuldung des Landes. Befürworter erhält die Regierung Italiens vor allem aus dem Süden des Landes. Hier ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Norden sehr hoch. Viele Personen sehen in dem Vorhaben der Grillinis (Anhänger der Partei 5Stelle) und der Lega eine Chance, sich finanziell zu verbessern. Der Norden ist eher zwiegespalten. Schon jetzt gibt es erhebliche Differenzen zwischen Süditalien und Norditalien. Der Norden Italiens bezeichnet den Süden als „Schmarotzer“, der Süden hingegen den Norden als „Polentaesser“. Durch das geplante Sozialsystem ergeben sich demnach nicht nur enorme Schuldenstände, sondern zudem wird die Kluft zwischen Süditalien und Norditalien immer weiter angeheizt. Der Norden muss demnach aufgrund der mangelnden Infrastruktur, Industrialisierung und der vorherrschenden vermehrten Kriminalität im Süden Süditalien mit „ernähren“. Dies ist bereits jetzt schon der Fall. Da dann vor allem der Süden Italiens vom Sozialsystem profitieren wird und nicht der Norden – da hier die Arbeitslosenquote wesentlich geringer ist – wird der Zorn des Nordens noch mehr ansteigen. Leider wird dieser soziale Punkt bisher von der Regierung völlig ausgeklammert.
13.11.2018
36-jähriger Chinese in Milano festgenommen
In Mailand wurde ein 36-jähriger Chinese festgenommen, da er versucht hatte, seine 26-jährige schwangere Freundin zu ermorden. Sie konnte sich nach unzähligen Schlägen zur Polizei retten. Der Mann saß bereits einige Jahre wegen Mordes im Gefängnis. Die Plizei nahm ihn sofort fest.
09.11.2018
91-jähriger erschießt Vermesser wegen Pfändung
Ein 91-jähriger Mann aus Portacomaro d´Asti hat einen 44-jährigen Vermesser erschossen, als dieser ein Gutachten des Hauses für die angekündigte Pfändung erstellen wollte. Der Mann verstarb noch an der Stelle, wo er erschossen wurde. Die heranrückenden Rettungskräfte hatten ebenfalls mit den Schüssen zu kämpfen, denn der 91-jährige Hausbesitzer schoss ebenso auf diese. Erst die Carabinieri konnten ihn überwältigen und in Gewahrsam nehmen.
22 Arbeitnehmer in Trinitá entlassen
Wegen Kostengründen wurden heute 22 Arbeitnehmer in einem Altenheim in Trinitá, Provinz Cuneo im Piemont, entlassen. Die Kündigung wird zum 31.12.2018 wirksam.
Apotheke im Zentrum von Cuneo ausgeraubt
Im Zentrum von Cuneo wurde die Apotheke Bottasso in der Via Roma ausgeraubt. Der Räuber hatte eine schwarz-weiße Maske über dem Gesicht, die aus eine Horrorfilm bekannt ist und ein Messer in der Hand. Er nahm das Geld aus der Kasse und flüchtete zu Fuß. Es ermittelt nun die Polizei.
08.11.2018
Ausbeutung im Aostatal: 10 Euro für 15 Stunden Arbeit
Im Aostatal werden eine 34-jährge Bäuerin eines Bauernhofes in La Salle und der 49-jährige Geschäftsführer beschuldigt, einen Arbeiter ausgebeutet zu haben. Sie ließen ihn in einen Container schlafen, zahlten in nur 10 Euro für 15 Stunden Arbeit pro Tag und gingen gegen ihn auch aggressiv vor. Unter anderem brachen sie ihm den Arm. Sollte er Widerstand leisten, würden sie ihn unter dem Misthaufen begraben, denn sie wüssten wie man Personen unter dem Misthaufen verschwinden ließe.
Pernigotti schließt in Novi Ligure
Der Schokoladenhersteller Pernigotti schließt seine Fabrik in Novi Ligure. 100 Beschäftigte haben somit ihre Arbeitsplätze verloren. Grund für die Schließung ist die Abwanderung des Unternehmens in die Türkei. Hier soll eine neue Fabrik entstehen und die Produktion dorthin verlagert werden.
07.11.2018
Lago Maggiore tritt über die Ufer
Der Lago Maggiore ist heute über seine Ufer an der tiefsten Stelle direkt vor dem Municipio von Pallanza getreten. Der höchste Wasserstand von 248,9 cm über den Pegelnullpunkt wurde heute gegen 10:30 Uhr gemessen. Der Regen hat zwar im Laufe des Tages aufgehört, ist aber bereits für die nächsten Tage erneut vorhergesagt.
Reis aus Italien wird vor Importen aus Asien geschützt
Nach jahrelangem Ringen erzielen italienische und europäische Reiserzeuger ein für sie hervorragendes Ergebnis: Die Europäische Kommission veröffentlichte das Endergebnis und die Schlussfolgerungen einer Untersuchung von Importen aus weniger feschrittenen Ländern. Dabei kam die Kommission zu dem Schluss, dass die Klauseln zum Schutz der europäischen Reisindustrie weiterhin angewendet werden muss. Damit gibt Brüssel dem Druck der Reisbauern nach und belegt Reisimporten mit Zöllen. Diese sollen drei Jahre lang aufrecht erhalten bleiben.
06.11.2018
Buch veröffentlicht mit Fotografien von Fabrizio De André
Heute wird ein Buch mit Fotografien über den wohl großartigsten Musiker Italiens veröffentlicht. Das Buch enthält Fotografien, die über 20 Jahre hinweg gesammelt wurden. Fabrizio De André (geb. 18.02.1940 in Genua, gest. 11.01.1999 in Mailand) war ein Musiker, der leider früh durch Lungenkrebs starb. Seine bekanntesten Werke sind unter anderem „Bocca di rosa“, „Via del Campo“, „Andrea“, „Fiume Sand Creek“ und „La canzone di Marinella“. De Andre ist in Genua auf dem Monumentalfriedhof Staglieno bestattet. Mit ihm wurde auch seine berühmte und bekannte Gitarre ins Grab gelegt.
Fluss Po ist übervoll – Turin hat Angst vor Überschwemmung
Der Po ist durch die anhaltenden Regenfälle im Piemont kräftig angeschwollen. Auch seine Zuflüsse bringen ihm zusätzlich viel Wasser. Die Stadt Turin, die der Po durchquert, bereitet sich auf eine mögliche Überschwemmung vor. Das Wasser steht bereits bis zum Rand der Dämme. Geschlossen wurden bereits einige Straßen, da das Wasser des Po über die Ufer getreten ist. So sind die Straßen 589 Saluzzo-Pinerolo im Bereich Staffarda und die Regionalstraße zwischen Faule und Pancalieri geschlossen.
05.11.2018
150 kg Porree vom Feld gestohlen
In Cervere, einem kleinen Ort in der Provinz Cuneo, wurden 150 kg Porree in der Nacht vom 02.11. zum 03.11. gestohlen. Bei dem Versuch nur die besten Porreestangen zu stehlen, wurden weitere 500 kg des Gemüses stark beschädigt. Das Feld von Antonio Rinero liegt wie viele Felder in einer Zone, bei der es Diebe wegen der unübersichtlichen Lage leicht haben. Der Schaden des Bauern beläuft sich auf 1.500 Euro.
Kind verschluckt Gummiball und stirbt
Ein einjähriges Kind aus Momo in der Provinz Novara hat einen kleinen Gummiball ähnlich einer Murmel verschluckt. Jede Hilfe war vergeblich. Es starb durch Ersticken. Auch die Reanimation des Kindes durch den Notarzt konnte nichts mehr an der Situation ändern.
Ferrari bestätigt Erwartungen: Wachstum um 49 %
Der Autohersteller Ferrari mit Verwaltungssitz in Maranello, Provinz Modena, hat heute die Erwartungen bestätigt. In den ersten 9 Monaten schließt das Unternehmen mit einem Wachstum von 49 % gegenüber der gleichen Periode im Vorjahr und einem Nettogewinn von 596 Millionen Euro.
04.11.2018
Unwetter auf Sizilien fordert 10 Tote
Auf Sizilien hat ein Unwetter in der Nacht 10 Tote gefordert. 9 Personen starben durch einen Dammbruch, als der Fluss Milicia an der Grenze der Gemeinden Altavilla Milicia und Casteldaccia sich seinen Weg bahnte. Alle 9 Personen wurden in einem Haus überrascht, als sich diese zu einem gemütlichen Abend zusammenfanden. Insgesamt wurden bei dem Unglück zwei Familien ausgelöscht. Nur ein Vater mit seiner kleinen Tochter kommte sich retten, da er aus dem Haus gegangen ist, um etwas Süßes zu kaufen. Das Wasser des Milicia stand bis zum Dach des Hauses. Die Bewohner hatten keine Chance zu fliehen.
Plastiktüten in Italien zu 50 % illegal hergestellt
In Italien werden eigentlich laut Gesetz nur noch ökologisch abbaubare Plastiktüten hergestellt. Aber dies nur zu 55 %, wie nun die „La Stampa“ berichtet. Der Rest ist auf illegalem Weg durch mafiöse Strukturen produziert – ohne die Beachtung der ökologisch vorgeschriebenen Normen. Das Ergebnis sind Tüten, die schon bei wenig Gewicht reißen. Vor allem kleine Supermärkte und Händler seien betroffen.
Flugzeugabsturz nahe Caorle
In der Nähe von Caorle in Brian ist am gestrigen Tag ein Flugzeug des Typs Siai Marchetti Sf 260 abgestürzt. An Bord waren der 75-jährige Pilot Franco Mura und der 65-jährieg Universitätsprofessor Roberto Vescovo. Beide starben. Was zu dem Absturz führte, ist noch unklar. Klar ist, dass es einen heftigen Zusammenstoß gegeben haben muss.
03.11.2018
Mehr als 3 Millionen Bäume in Venetien umgefallen
In Venetien hat das Unwetter in Italien mehr als 3 Millionen Bäume zu Fall gebracht. Die Region bittet die Regierung um Hilfe. Heute soll ein Treffen zwischen der Region und der Regierung stattfinden. In Belluno sind über 10 Millionen Familien weiterhin ohne Strom. Einige Ortschaften sind von der Außenwelt durch Erdrutsche und Überflutungen abgeschnitten.
Riesiger Lufterfrischer gegen den Gestank in Rom aufgehängt
Aktuelle News aus Rom: In Rom wurde in der Nacht vom 02.11. auf den 03.11. ein riesiger Lufterfrischer an die Statue Don Giustino Maria Russolillo gehängt. Grund ist der in dem Stadtviertel Roms bekannte Gestank, der von der Abfallentsorgungsanlage Tmb Salario kommt. Die Anwohner fordert bereits seit langem dessen Schließung. Neben der Anlage befindet sich ein Kindergarten. Gesundheitliche Schäden sind bekannt, allerdings wurde bisher nichts unternommen.
02.11.2018
Zigaretten werden 2019 in Italien teurer
Mit dem neuen Haushaltsgesetz werden zwar die kommunalen Steuern gedeckelt, allerdings sollen die Zigarettenpreise um 10 Cent pro 20 Stück steigen. Auch Slot und Vidiolotterie sollen teurer werden. Die Mehrwertsteuer und die Verbrauchersteuer werden vorerst nicht erhöht, sollen aber ab 2020 wieder steigen. Die Steuererhöhungen auf Gas und Benzin sind dagegen endgültig vom Tisch.
Straße durch Erdrutsch geschlossen
Die Provinziale zwischen Crevacuore und Borgosesia ist zurzeit geschlossen. Grund ist ein Erdrutsch, der in der vergangenen Nacht durch die starken Regenfälle im gesamten Biellese stattfand. Verletzt wurde niemand.
01.11.2018
Tod durch Ersticken im Restaurant in Turin
Der bekannte Turiner Künstler Alessandro Caligaris (37 Jahre) ist durch Ersticken an einen Fleischhappen zu Tode gekommen. Er aß zu Abend mit seiner Freundin in der Trattoria-Bar Coco´s, als das Unglück passierte. Der Notarzt versuchte ihn zu reanimieren, jedoch erfolglos. Das gleiche Unglück passierte schon einmal nur zwei Wochen vorher am Sonntag, den 14. Oktober 2018, als der Kommandant der lokalen Polizei, Massimiliano Pirrazzo, ebenso an ein Fleischstück erstickte. Er aß jedoch im Restaurant La Pace del Druento.
Unwetter in Italien – 4 Tote, Portofino erneut abgeschnitten
Aktuelle News aus Norditalien: Der heutige Tag hat bisher 4 Tote durch Unwetter zu verzeichnen. Grund ist das heftige Unwetter mit massiven Regen- und Schneefällen sowie starken Windböen vor allem im Piemont, Aostatal, Südtirol und Venetien. Zwei Menschen starben durch Baumschlag im Aostatal, zwei weitere in Venetien. Der Katastrophenschutz gab Alarmstufe Rot für diese Regionen Italiens aus. Alarmstufe Orange gelten für die Regionen Latium, Ligurien und Sizilien. Erhöhte Vorsicht gilt im Piemont, in der Toskana und in Kampanien. Portofino in Ligurien ist erneut vom Rest Italiens abgeschnitten, nachdem eine Straße zusammenstürzte. So ist nun auch neben dem „Lungomare“ am Hafen die bergführende Straße geschlossen. Damit ist Portofino nur via Wasserstraße durch Boote erreichbar.
3 Natur-Reservate in Italien zu UNESCO-Biosphären erklärt
Gute Nachrichten für Italiens Weltnaturerben: In Italien sind die drei Reservate Ticino Val Grande Verbano, Valle Camonica-Alto Sebino und Monte Peglia vom MAB-ICC (il Consiglio del Programma internazionale uomo e biosfera dell’Unesco) zu UNESCO-Biosphären erklärt worden. Somit steigt die Anzahl an UNESCO-Weltnaturerben in Italien auf 18.