In Italien beginnt die Vorweihnachtszeit traditionell am 08. Dezember, der Mariä Empfängnis (Immacolata Concezione), der auch gleichzeitig ein gesetzlicher Feiertag darstellt. An diesem Tag wird die Weihnachtskrippe aufgebaut, die Familie kommt zusammen und verbringt oftmals zum Mittagessen Zeit miteinander. Es werden Ausflugspläne geschmiedet und in der Regel schon über das Festtagsessen zu den Weihnachtsfeiertagen philosophiert. Weihnachten in Italien bedeutet eins: Zusammen mit der Familie feiern, lachen und schlemmen.
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Italienische Weihnachten in der Übersicht
- Ende November: die Weihnachtsmärkte öffnen
- 8. Dezember: Die Weihnachtszeit beginnt offiziell; es wird die Krippe aufgestellt
- 15. Dezember: der Weihnachtsbaum wird aufgestellt; bei vielen italienischen Familien wird der Weihnachtsbaum eine Woche nach der Krippe aufgestellt und geschmückt
- 24./25. Dezember: In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember findet Heiligabend (Vigilia di Natale) statt
- 25. Dezember: Familien treffen sich, um Weihnachten bei üppigem Essen zu feiern
- 26. Dezember: Resteessen setzt ein; die Reste der letzten Tage werden aufgegessen oder es wird eine Minestra (ein Süppchen) gekocht
- 6. Januar: die Befana kommt
- 7. Januar: die letzten Weihnachtsmärkte schließen
Die Vorweihnachtszeit in Italien
Die Zeit zwischen dem 8. Dezember und dem 24. Dezember verbringt eine italienische Familie neben den üblichen Dingen in der Regel mit vielen Einkaufstouren.
Was wird Weihnachten in Italien 2023 geschenkt?
Der Trend 2023 liegt in Italien beim sogenannten Benessere, sprich alles das, was dem Körper und dem Geist gut tut. Insbesondere Cremes mit einem hohen Anteil an natürlichen Inhaltsstoffen sind in Italien aktuell der Renner. Hoch gelistet sind auch selbst gestaltete Fotoalben, Parfüm, Yogakurse und Kosmetikprodukte wie italienische Medien berichten. Männer erhalten in der Regel in Italien zu Weihnachten einen Schal, einen Pullover oder Hemd, eine Krawatte, Parfüm und je nach Geschmack Bücher. Großen Wert wird dabei auf italienische Marken gelegt.
Weihnachten in Italien beginnt am 8. Dezember
In Italien wird viel Wert auf die weihnachtliche Ausschmückung von öffentlichen Gebäuden gelegt. Jeder Ort, jeder Supermarkt und jedes noch so kleine Lädchen wird weihnachtlich geschmückt. Es gibt Lichterketten, die Straßen säumen, beleuchtete Bäume, Weihnachtsmusik und viel viel Glitzer. In Neapel blüht das Weihnachtsgeschäft auf der Via San Gregorio Armeno, der sogenannten „Krippenstraße“, die beliebt und zugleich bekannt für ihre Krippenkunst ist. Weihnachten in Italien heißt demnach auch: Krippenkunst.
Nicht wegzudenken: Die Krippenkunst
Die neapolitanische Krippe steht als Sinnbild für die Krippenkunst in Italien. Handwerkliche Figuren aus Terrakotta kosten hier ab 200 Euro. Günstigere Produkte für den kleineren Geldbeutel sind ebenso erhältlich. In der Via San Gregorio Armeno gibt es wohl nichts, was das Herz begehrt. Von ganze meterhohe und -lange fertige Krippen bis hin zu jedes noch so kleine Accessoire wie Gemüsesorten, Teppichen, Lichtern und natürlich jede Menge Krippenfiguren. Was viele nicht wissen ist, dass es neben Neapel noch ein anderer Ort geschafft hat, sich zum Krippenort zu manifestieren. Bagni di Lucca in der Toskana ist bekannt für seine Krippenbaukunst und die handwerkliche Ausarbeitung von Krippenfiguren. Hier sitzen namhafte Unternehmen wie Arte Barsanti Di Fiori S., Euromarchi Srl und auch Fontanini Spa. Alle drei Unternehmen sind für ihre Krippenkunst bekannt.
Ihre Preise bewegen sich deutlich unter der neapolitanischen Handwerkskunst. Krippenfiguren kosten hier ein paar Euros. Zumeist sind diese zu Weihnachten in Italien auch in den größeren Supermärkten wie Bennet und Ipercoop als Mix bestehend aus mehreren Figuren für etwa rund 5 Euro erhältlich. Natürlich ist dies kein Vergleich zu den handwerklichen Krippenfiguren aus Neapel. Diese sind in der Regel mit etwa 30 cm und aufwärts wesentlich größer als die kleinen Krippenfiguren von etwa 3 bis 12 cm der drei Unternehmen aus der Toskana, auch wenn Fontanini ebenso Krippenfiguren in fast Lebensgröße produziert. Zudem sind die neapolitanischen Krippenfiguren zumeist realistischer ausgestaltet, haben oft Glasaugen und können angezogen werden. Bei den drei oben genannten Unternehmen und auch bei Moranduzzo, ein weiteres Krippenunternehmen ist dies eher nicht der Fall. Gekauft werden können italienische Figuren für die Krippe auch in Deutschland, zum Beispiel bei holyart.de. Dort findet sich alles, was das Krippenherz begehrt.
Italienische Weihnachtsmärkte
Der Gang auf einen Weihnachtsmarkt gehört auch in Italien zum vorweihnachtlichen Programm. Ich muss sagen, dass die italienischen Weihnachtsmärkte, bis auf Südtirol, mich nicht wirklich umhauen. Diese, die ich bisher kennenlernen durfte, waren eher enttäuschend. Es gab Kerzen, Weihnachtskugeln und Gebäck zu überteuerten Preisen. Aber das ist natürlich Geschmacksache.
Der Heiligabend in Italien
Der Heiligabend (Vigilia di Natale) ist wie bei uns kein gesetzlicher Feiertag. An diesem Tag kann noch eingekauft werden und wird noch gearbeitet. Am Abend trifft sich dann die Familie, isst in der Regel eine Hühner-Suppe (variiert von Region zu Region) und wartet auf Mitternacht. Wenn die Uhr Mitternacht schlägt, wird sich „Frohe Weihnachten“ gewünscht. Dann beginnt offiziell Weihnachten, im Italienischen das „Natale“.
Die Weihnachtsfeiertage
Am 25. und 26. Dezember wird mit der Familie zusammen gefeiert. Das Weihnachtsmenu, bestehend aus Antipasto, Primo, Secondo, Dolce und Caffé wird am 25. Dezember abends zusammen verspeist. Die restliche Weihnachtszeit wird dann so viel wie möglich zusammen verbracht. Es werden Ausflüge gemacht, Karten gespielt, viel gelacht und natürlich gegessen. Die Panettone, das klassische Weihnachtsgebäck darf natürlich nicht vergessen werden. Diese wird traditionell am 25. Dezember abends als Nachtisch angeschnitten. Oft wird dazu eine Crema, häufig eine Orangen- oder Zitronencreme, gereicht. Unsere klassische Ente mit Rotkohl und Kartoffelklößen wird in Italien ohne Klöße und Rotkohl aber stattdessen mit einer fruchtigen Orangensoße gereicht.