Ein Spaziergang zwischen alten zinnenbewehrten Festungen aus der Renaissance und antiken Wachtürmen, zwischen traditionellen Trullis und beeindruckenden Höhlenwohnungen und zwischen pittoresken Mittelalterdörfern mit faszinierenden alten Gassen-Labyrinth und tiefen Schluchten offenbart den Reichtum der Region Apulien an Sehenswürdigkeiten, Geschichte, Museen und Naturspektakel. Ich liebe Apulien, auch wenn die Region Italiens in den letzten Jahren immer mehr Touristen anzieht. Die Gassen werden voller, immer mehr Souvenirstände stampfen aus dem Boden und kleine idyllische Fischerdörfchen verlieren ihren Charme. Nichtsdestotrotz bleibt Apulien wild und natürlich, nicht zuletzt, weil es im Inneren der region noch ursprüngliche Reservate mit Höhlen, Grotten, Wäldern und Schluchten gibt.
Der Charakter Apuliens
Apulien ist ein Land der Eroberungen und Herrschaften, der epischen Schlachten und opulenten Höfen, das sich insbesondere durch die Vielzahl an Schlössern, Burgen und Festungen wie ein dichtes Netz durch die Region zieht.
Das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Castel del Monte, die majestätische Festung Friedrichs II. von Schwaben, ist eines der bekanntesten Monumente, auf die die Region am südlichsten Ostzipfel Italiens sehr stolz ist.
In einer Vielzahl von Museen sind umfangreiche Sammlungen von Gegenständen der Römer, Griechen, Byzantiner und Messapier, den Einwohnern des südlichen Teils von Japygien, das heißt in der Gegend um die Städte Brindisi, Lecce und Taranto, zu bestaunen.
Alte Bibliotheken offenbaren nicht selten ganze Schatzkammern der Kunst mit ihren reich mit Fresken geschmückten Gewölben und Kreuzgängen. Versteckte Einsiedlereien, einzigartige Krypten, in den Fels gehauene Kapellen, romanische Kathedralen und barocke Kirchen laden zum Verweilen und Innehalten ein. Das regelmäßige Läuten der Glocken erinnert an den tiefen Glauben, der in Apulien bis heute Bestand hat.
Antike Amphitheater und Terrassen, steinernde Sonnenuhren, große megalithische Parklandschaften, alte Stadtmauern und archäologische Parks laden den Besucher ein, bis in die Antike zurückzureisen.
Jedoch nicht nur oberirdisch ist Apulien mit unendlich viel Sehenswertes übersät, sondern auch unterirdisch. Meereshöhlen, Karst-Amphitheater und Höhlenwohnungen warten nur darauf, entdeckt zu werden. Zumeist liegen sie in eine der außergewöhnlichen Landschaften, in den Schluchten Apuliens, den mediterranen Canyons mit herrlichen Ausblicken, die oft mit üppiger Vegetation bedeckt sind.
Die Superlative Apuliens
Höchste Erhebung: Monte Cornacchia 1.151 m, Monte Calvo 1.055 m
Größte Ebene: Tavoliere delle Puglie mit 3.000 qm (nach der Po-Ebene die zweitgrößte Ebene Italiens)
Größte Kalksteinhochfläche: Murge
Die meisten Trulli befinden sich im Gebiet Terra di Bari, im Valle d’Itria, zwischen den Provinzen Bari, Brindisi und Taranto gelegen
Die bekannteste Festung: Castel del Monte
Bekannteste Inseln: Tremiti-Archipel im Nordosten vor der Küste des Gargano, die kleinen Cheradi-Inseln in der Nähe von Tarent und die Insel Sant’Andrea vor der Küste von Gallipoli
Magmatisches Gestein: nur bei der Punta delle Pietre nere zu finden
Wichtige Flüsse Apuliens: Ofanto, Fortore, Candelaro, Cervaro, Carapelle
Größte Küstenseen: Lesina, Varano, Salso
Die meisten Salinen sind zu finden in: Margherita di Savoia
Einziger natürlicher See Apuliens: Lago Pescara (Bergsee) in der Landschaft von Biccari
Erster Stausee: Lago di Occhito
Beste Eisdiele: Laut Gambero Rosso G&Co in Tricase in der Provinz Lecce
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Unbekanntester Strand: Porto Badisco in Lecce
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Häufigstes Produkt: Tomaten; In der Provinz Foggia werden mehr als 50 Prozent der italienischen Tomaten angebaut; Artischocken
DOP-Produkte: Orangen und Zitronen aus Gargano, Bella della Daunia (auch bekannt als Bella di Cerignola), Olivenöl mit den Bezeichnungen Dauno, Terra di Bari, Collina di Brindisi, Terre Tarentine und Terra d’Otranto, das Brot von Altamura, Caciocavallo silano und canestrato aus Apulien und zahlreiche apulische DOC-, DOCG- und IGT-Weine
Typische Nudelsorte: Orechiette
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Hauptstadt: Bari
Größte Städte: Bari, Brindisi, Taranto
Ältester Dokumentarfilm: La taranta (1962) von Gianfranco Mingozzi
Kurioses: Apulien verfügt als eine der wenigen Region Italiens über kein ständiges Theater; in Altamura wurde das einzige Skelett des Homo arcaicus in Italien, der sogenannte Altamura-Mensch, entdeckt
Wichtigste kulturelle Persönlichkeit: der Schauspieler, Dramatiker und Regisseur Carmelo Bene
Traditionelle Volkstänze: Tarantella, Pizzica oder Taranta
Wichtige apulische Musiker: Matteo Salvatore, Eugenio Bennato
Sehenswerte Nationalparks: Nationalpark Gargano mit einer Fläche von 118.144 Hektar und der 2006 eingerichteten Nationalpark Alta Murgia mit einer Fläche von 67.739 Hektar
Größte antike Städte: Canusium, Egnatia, Canne und Siponto
Wichtigste romanische Bauwerke: Basilika San Nicolò in Bari, Kathedralen von Altamura, Trani, Troia, Ruvo di Puglia, Bitonto, Basilika von Siponto in Manfredonia
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Wichtigste gotische Bauwerke: die Anjou-Kathedrale und die Wallfahrtskirche San Francesco Antonio Fasani in Lucera, die Basilika des Santo Sepolcro in Barletta, die Basilika San Francesco della Scarpa in Bitonto und die Basilika Santa Caterina d’Alessandria in Galatina
Wichtigste Barockbauten: Basilika Santa Croce, der Palazzo dei Celestini und die päpstliche Mitkathedrale Basilika von Gallipoli; die Provinz Lecce gilt als Blüte des Barocks
Wichtigste Rokoko-Bauwerke: Zwischen Barock und Rokoko zeitlich angesiedelt gilt der Benediktinerbau San Lorenzo in San Severo als wichtigstes Bauwerk in Apulien
Wichtigster zeitgenössischer Sakralbau: die Chiesa di Padre Pio in San Giovanni Rotondo, die ein Werk des italienischen Architekten Renzo Piano darstellt
Kein Rauchen mehr am Strand ab 2023
Ab 2023 soll es verboten sein, am Strand in Apulien zu rauchen. Bereits im Sommer 2022 sollen einige Versuche starten, die dann in ein Rauchverbot ab 2023 übergehen soll. Die Vereinbarung zwischen der Region und den Verbänden der Badeunternehmer wurde im April 2022 getroffen. Das Ziel ist es, die rund 900 km Küste in Apulien rauchfrei zu machen.
Geographie und Geologie
Die Region Apulien (Puglia) besteht aus insgesamt fünf Provinzen, wobei die Hauptstadt Bari bildet. Apulien nimmt eine Gesamtfläche von 19.365,8 Quadratkilometer ein und hat rund 4 Millionen Einwohner zu verzeichnen. Damit kommen auf einen Quadratkilometer etwa 210 Einwohner.
Am Adriatischen und Ionischen Meer gelegen, erreicht die Küste in der Gegend Otranto den östlich gelegensten Punkt Italiens. Dieser ist gerade mal 80 Kilometer von der albanischen Küste entfernt.
Etwa 45 Prozent Apuliens sind als Hügellandschaft vorhanden und etwa 53 Prozent als Ebenen. Als Gebirgslandschaft können etwa 2 Prozent gezählt werden.
Für Italien ist diese Region eine der flachsten. Von Norden nach Süden teilen sich die einzelnen Landschaften auf. Dazu zählen die Halbinsel Gargano als bergige Gegend mit seinen Tremiti-Inseln, die vorgelagert sind und die Ebenen Tavoliere delle Puglie, Terra di Bari, die Kalkhocheben Murge sowie die Küstenebene Tarent.
Als südlichste Region Apuliens wird Valle d’Itria gesehen, die mit der Halbinsel Salento abgeschlossen wird.
Die Grenze zu Kampanien bildet das Gebirge Monti della Daunia, welches eine Höhe zusammen mit dem Monte Cornacchia von 1.152 Meter erreicht.
Grotten, Schluchten und Landschaften
Die tiefe Schlucht Gravina di Puglia nahe Bari wird von zahlreichen Höhlen, Häusern und mit Fresken bemalte Kirchen bevölkert. Kennzeichnend für die gleichnamige Stadt Gravina di Puglia, die sich am Ende der Schlucht erstreckt, ist ein Höhlensystem, das mit dem dichten System der Hypogäen (Hypogäum) in den Stadtvierteln von Bari Piaggio und Fondovico verbunden ist. Viele der unterirdischen Höhlen wurden im Laufe der Jahrhunderte zu Ställen oder Kellern umfunktioniert, doch bewahrt ein Großteil auch zahlreichen Höhlenwohnungen aus längst vergangener Zeiten ähnlich wie in Matera in der Basilikata. Diese waren übereinander liegend erbaut. Eine Außentreppe verband sie miteinander.
Wie ist das Wetter in Apulien?
Das Klima ist relativ ausgewogenen mit milden Wintern und heißen Sommern. Bereits Anfang Juni können die Temperaturen auf 30°C steigen. Regenfälle sind in den Sommermonaten kaum zu erwarten. Diese setzen in der Regel im November ein, sodass in Apulien in den Monaten November bis Februar mit Regenfällen gerechnet werden muss. Die Badezeit beginnt in der Regel im Juni und dauert bis Anfang Oktober. Das Wetter in Apulien ist also ideal für Urlauber, die es heiß und trocken mögen.
Die apulischen Provinzen
Insgesamt gesehen, besteht die Region Apulien aus den sechs verschiedenen Provinzen Foggia, Barletta-Andria-Trani, Bari, Taranto, Brindisi und Lecce (zur Lage siehe Apulien Karte). Die Provinz Barletta-Andria-Trani kam erst im Jahre 2009 als geschäftsfähige Provinz hinzu. Als zweitgrößte Stadt von Süditalien wird die Hauptstadt Bari mit knapp 600.000 Einwohnern gezählt. Sie liegt damit knapp hinter Neapel.
Die Schlacht von Canne
Die Schlacht bei der antiken Stadt Canne (heute Canne della Battaglia (BT)) fand am 2. August 216 v. Chr. statt, bei der Hannibal einen vernichtenden Sieg über die Römer und die deren Verbündeten unter der Führung der Konsuln Gaius Terentius Varro und Lucius Aemilius Paulus errang. Bei der Schlacht starben zwischen 20.000 bis 25.000 Römer, etwa 10.000 wurden gefangen genommen.
Canne, in der lateinischen Antike als Cannae, altgriechisch und byzantinisch Κάνναι bezeichnet, war eine antike Stadt in Apulien, die auf einem Hügel am rechten Ufer des Flusses Ofanto gelegen war. Ihre Entfernung zum Meer betrug 9 km. Noch heute können die archäologische Überreste in einem archäologischen Gebiet über die Provinzstraße 142 erreicht werden. Einige Fundstücke sind im Museum von Canne aufbewahrt.
Sehenswürdigkeiten in Apulien
Sehenswerte Kirche, Burgen und Türme warten in ganz Apulien verstreut auf ihre Besucher. Insgesamt hat Apulien 17 UNESCO-Stätten zu bieten, darunter auch eine gute Handvoll an antiken Borghi, Kirchen und Höhlenwohnungen. Die alten Buchenwälder der Foresta Umbra und die Kunst der Trockenmauern (l’Arte dei muretti a secco) gehören zum Welterbe der UNESCO.
Trulli in Alberobello
Für Apulien geradezu typisch sind Trulli, kleine runde Häuser, deren Dächer zumeist ebenso rund aus Stein gefertigt sind. Das Dach verjüngt sich nach oben hin mittels eines Kraggewölbes, welches als Abschluss eine kleine Kugel oder ein Symbol trägt. Der traditionelle Haustyp der Trulli sind in ganz Apulien anzutreffen, jedoch kann als Kerngebiet die Stadt Alberobello angesehen werden. Wer ein Trullifeeling im Urlaub erleben möchte, kann sich auch einen Trulli mieten. Es gibt mittlerweile zahlreiche Trullibesitzer, die ihre traditionelle Behausung an Urlauber vermieten.
Das Hypogäum von Torre Pinta
In der zauberhaften Landschaft des Valle delle Memorie in Otranto, wo der Fluss Idro fließt, am Rande der Stadt Otranto erhebt sich ein im Jahr 1976 entdeckter Taubenturm über einem Komplex von Höhlen und unterirdischen Hohlräumen, dem sogenannten Hypogäum von Torre Pinta.
Dieser Felsenkomplex ist durch archäologische und anthropologische Zeugnisse aus der frühchristlichen Zeit gekennzeichnet. Zum Turm führt ein Gang, der dann den beeindruckenden kreisförmigen Raum am Ende des Eingangskorridors freigibt. Besonders beeindruckend sind die zahlreichen Nischen an dem Wänden, die für die vorchristliche Totenverehrung genutzt wurden. Das ursprüngliche Gewölbe über dem Raum ist nicht mehr erhalten geblieben. Darüber wurde im 17. Jahrhundert ein zylindrischer turmartiger Taubenschlag errichtet.
Trappeto del Duca in Villa Castelli
Das unter dem Namen Trappeto del Duca in Villa Castelli bekannte vollständig in den Felsen gehauene Hypogäum kann über einen Weg erreicht werden, der entlang der Gravina verläuft und sich etwa drei Meter über dessen Grund und rund zehn Meter über Straßenniveau in Vico Caliandro befindet. Von den beiden Eingängen aus hat man einen Blick auf die Schlucht. Ab dem 17. Jahrhundert wurde das Trappeto del Duca, das etwa 300 qm Grundfläche und einen unregelmäßigen t-förmigen Grundriss aufweist, als Ölmühle genutzt. Heute sind noch der historische Mühlstein und Holzpressen erhalten.
Castello Aragonese in Taranto
In Taranto bildet das Schloss Aragonese, das auch Castel Sant’Angelo genannt wird, eine der Hauptattraktionen. Es liegt direkt am Meer und markiert die Grenze zwischen der Altstadt und der Neustadt der ionischen Hauptstadt. Einst wurde die Verteidigungsburg zum Schutz vor Eindringlingen von Ferdinand von Aragon, dem König von Neapel, gegen Ende des 15. Jahrhunderts beim Architekten Francesco di Giorgio Martini aus Siena in Auftrag gegeben. Die gesamte Anlage wurde schließlich auf den Fundamenten eines normannischen Bauwerks errichtet, welches im Kern die Reste einer byzantinischen Festung zum Schutz gegen die Sarazenen aufwies. Sie besitzt niedrige und breite Türme, die zur Verteidigung dienten. Unter den Habsburgern diente das Schloss als Gefängnis. Heute ist es Sitz der Marine.
Castello Svevo Angioino in Manfredonia
Das schwäbische Anjou-Schloss in Manfredonia wurde im 13. Jahrhundert zum Schutz der Stadt errichtet, im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgestaltet und beherbergt heute das reichhaltige und sehenswerte Archäologische Nationalmuseum. Es weist einen viereckigen Grundriss auf, besaß ursprünglich fünf Türme und steht für eine besondere geometrische Regelmäßigkeit. Diese ist gleichzeitig kennzeichnend für die schwäbischen Architektur.
Castel del Monte in Andria
Das beeindruckende Castel del Monte von Friedrichs II., dem Stupor Mundi, ist ein Meisterwerk der mittelalterlichen Architektur und bildet gleichzeitig das Wahrzeichen Apuliens. Die Festung mit dem achteckigen Grundriss wurde von der UNESCO 1996 zum Weltkulturerbe erklärt. Sie liegt auf einem sanften Hügel etwa 20 km von Andria entfernt im Nationalpark Alta Murgia. Experten vermuten, dass der achteckige Grundriss als astronomisches Observatorium gedient haben könnte oder aber als Jagdschloss. Klar ist, dass das Castel del Monte sich in seiner Architektur komplett von den anderen Schlössern und Burgen in Apulien unterscheidet. Dekoriert ist die Festung im Inneren mit prächtigen Fabelwesen und reichen Gesimsen aus Korallen-Brekzie.
Die Landwirtschaft in Apulien
In den fruchtbaren Küstenebenen werden Mandeln, Tomaten, Getreide und Oliven angebaut und produziert. Zudem ist Apulien ein sehr wichtiges Anbaugebiet für Rotwein, welcher bekanntermaßen einen sehr vollen Gehalt besitzt. Die bedeutendsten Rebsorten Apuliens sind Sangiovese, Negroamaro und Primitivo. Mehr als 7,5 Millionen Hektoliter werden auf über 100.000 Hektar produziert. Die bekanntesten Regionen für den Weinanbau sind Foggia, Locorotondo, Castel del Monte und Canosa di Puglia.
Apuliens wichtige Flughäfen
Der Flughafen von Apulien ist als Drehkreuz für Flüge in den Orient bekannt. Durch den günstigen Standort sind dadurch reichlich Militärflugplätze und Zivilflughäfen angesiedelt.
Die Hauptgesellschaft “Aeroporti di Puglia” versorgt auch die Flughäfen Bari, Brindisi-Casale, Foggia sowie Taranto. Am wichtigsten werden die Flughäfen von Bari und Brindisi-Casale angesehen, wobei die anderen eher eine regionale Bedeutung haben.
Wichtige Persönlichkeiten Apuliens
Guglièlmo di Puglia – Wilhelm von Apulien
Wilhelm von Apulien war ein Dichter im 11. bis 12. Jahrhundert und gilt als der Verfasser des Hexameter-Gedichts Gesta Roberti Wiscardi, das zahlreiche Zitate aus Vergil beinhaltet. Das Gedicht ist König Roger (Ruggero) gewidmet. Es lobt die kriegerischen Taten von Robert Guiscard (Roberto il Guiscardo) bei der Eroberung Süditaliens.
Ruggero Duca di Puglia – Roger, Herzog von Apulien
Roger, Herzog von Apulien starb 1111, als Sohn von Robert Guiscard und seiner zweiten Frau Sichelgaita. Nach dem Tod seines Vaters Guiscard wurde Roger zum Erben bestimmt und 1085 zum Herzog ernannt. Er wurde wegen seiner Unfähigkeit, den häufigen Aufständen der ihm unterstellten Städte zu widersetzen, von Papst Urban II. im Jahr 1089 in Melfi im Herzogtum Apulien eingesetzt. Sein Onkel Roger, Graf von Sizilien, half ihn gegen Cosenza (1091) und Amalfi (1093) zu agieren, wodurch er zu großen Schenkungen gezwungen war, die sein Herzogtum immer mehr schwächte. Im Jahr 1100 konnte er Amalfi wiedererlangen.
Domenico Cotugno – Wichtiger Anatom
Domenico Cotugno wurde in Ruvo di Puglia im Jahr 1736 geboren und verstarb 1822 in Neapel. Er gilt als Begründer der Antituberkuloseprophylaxe und beschrieb als Erster den Nervus naso-palatinae sowie die Vestibularis und Cochlea des Innenohrs. Cotugno entdeckte die Existenz der Cephalorachidienflüssigkeit und wies experimentell das Vorhandensein von Albumin im Urin nach. In seinem Werk De ischiade nervosa von 1764 beschreibt er meisterhaft die Ischialgie.