Der Gebrauch des männlichen italienischen Bestimmungsartikels ( il/lo; Plural i/gli ) vor einem Anglizismus ist in der italienischen Sprache eine kleine Kuriosität. Die italienische Grammatik legt nahe, dass der Anfangsbuchstabe „w“ wie bei workshop, web oder wifi dem semikonsonantischen „u“ von uomo (Mensch, Mann) oder uovo (Ei) als unbetontes von einem Vokal gefolgtem „u“ entspricht. Man müsste also schreiben: l’workshop, l’web und l’wifi wie eben auch l’uomo und l’uovo. Aber dem ist nicht so. Warum der italienische Artikel nicht abgekürzt wird, erfahren Sie nachfolgend.
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Die grammatikalischen Regelungen
Die italienische Grammatik gibt vor, dass „w“ wie ein „u“ auszusprechen, eben wie uomo oder uovo. Workshop müsste also „uorkshop“ und web „ueb“ gesprochen werden. Mit Artikel müsste es also „luorkshop“ und „lueb“ gesprochen werden.
Gebrauch geht in entgegengesetzte Richtung
Stattdessen geht der Gebrauch der Artikel vor Anglizismen in Italien in die entgegengesetzte Richtung, denn in diesen und ähnlichen Fällen werden die schwachen Formen des Determinativartikels, il, im Plural i und der unbestimmte Artikel un, Plural dei gebraucht. Das Gleiche passiert auch mit anderen Fremdwörtern wie „wafer“ (Waffel) oder „weekend“ (Wochenende), wo das anfängliche „w“ jedoch wie ein „v“ wie in vaso (Vase) ausgesprochen wird.
So werden also vor einem unbetonten Fremdwort, insbesondere vor Anglizismen die schwachen Formen des Determinativartikels und die unbestimmten Artikel gesetzt. Sie werden nicht wie bei uomo oder uovo abgekürzt, auch wenn das „w“ wie ein „u“ ausgesprochen wird.
Es muss also folglich il / i workshop, il / i web, il / i wifi heißen. Ausgesprochen wird das „w“ in Italien wie „uomo“, also als „u“, also in entgegengesetzter Richtung zur grammatikalischen Artikelnutzung.
Italienischer Artikel wird bei Anglizismen oft ausgeschrieben
Im Prinzip kann man sich merken, dass Fremdwörter, die mit einem „w“ beginnen und als „u“ am Anfang ausgesprochen werden in der Regel keinen abgekürzten Artikel erhalten. Der Artikel wird stets wie bei Fremdwörtern die mit einem „w“ beginnen und die als „v“ anfänglich ausgesprochen werden ausgeschrieben.