Schon im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde der Olivenbaum, auch Ölbaum genannt, kultiviert. Dieser Baum ist vor allem im Mittelmeerraum, wie Italien, Griechenland oder Spanien verbreitet, aber auch im Nahen Osten und Südafrika.
Kurzer Steckbrief des Olivenbaums
Wissenschaftlicher Name | Olea europaea L. |
Synonyme | Echter Ölbaum |
Ordnung | Lippenblütlerartige (Lamiales) |
Familie | Ölbaumgewächse (Oleaceae) |
Gattung | Ölbäume (Olea) |
Art | Olivenbaum (Olea europaea) |
Sorten | über 1000 Sorten weltweit bekannt; in Italien sind 80 Sorten in Ligurien und Sizilien bekannt; die Hauptsorten sind Leccino, Frantoio und Carolea |
Alter | geschätzt über 2.000 Jahre |
Wuchshöhe + Breite | 10 – 20 m hoch |
Vorkommen | Mittelmeerraum, Naher Osten, Südafrika |
Standort | sonnig, warm mit mindestens 200 mm Jahresniederschlag |
Bodenansprüche | gering |
Krankheiten und Schädlinge | Befall von Blattläusen, Bakterium Xylella fastidiosa (Feuerbakterium), welches die Pierce-Krankheit verursacht, Olivenfruchtfliege (Bactrocera oleae), Olivenschildlaus, Polsterförmiger Feuerschwamm (Fomitiporia punctata), Tuberkelkrankheit (Pseudomonas syringae subsp. savastanoi pv. oleae) möglich |
Nadeln und Blätter | Laubblätter, immergrün, lanzettartig, 1,5 – 10 cm lang, 0,5 – 2 cm breit |
Blüten | zwittrig, selbstbefruchtend; April – Juni in Rispen sitzend mit bis zu 40 weißen Blüten |
Zapfen | nein |
Früchte | ja, Steinfruchtbildung (Olive) mit einer Größe von 0,7 – 4 cm |
Besonderheiten | Erfolgreiche ergiebige Erträge erst nach 20 Jahren; Fruchtertrag schwankt zweijährig (phänomen der Alternanz) |
Verwendung | Früchte in der mediterranen Küche; Holz für Haushaltswaren, Möbel, Blasinstrumente |
Lebensraum und Wachstum
Große Hitze üüber 30 Grad stellt für den Olivenbaum kein Problem dar, Frost dagegen schon. So sind mitunter die Temperaturen für die Qualität und Quantität der Ernte der Früchte, der Oliven, verantwortlich. Der Olivenbaum fängt jedoch erst im Alter von rund 7 Jahren an, Früchte zu tragen.
Die Qualität des Olivenöls in Italien
Wer kennt nicht den Geschmack und Duft eines aromatischen vollmundigen Olivenöls oder leckere in Öl eingelegte Oliven. Allein zwischen Sizilien und Ligurien gibt es ungefähr 90 verschiedene Sorten an Oliven. Roh ist die Frucht jedoch nicht genießbar. Es sind mehrere Wochen nötig, um die Bitterstoffe aus den Oliven auszuschwemmen. Dazu werden die Oliven in ein Wasserbad eingelegt. 90 Prozent des Olivenanbaus geht in die Ölpressung. Grüne Oliven sind in der Regel noch nicht reif, schwarze Oliven dagegen sind voll ausgereift. Heutzutage werden neben den reifen und naturschwarzen Oliven auch oft grüne und schwarz gefärbte Oliven im Handel verkauft.
In den Olivenkulturen werden die Bäume durch Beschnitt relativ niedrig gehalten, da die Früchte nach wie vor per Hand geerntet werden müssen. Sonst gilt: je knorriger und krummer ein Olivenbaum ist, desto ertragsreicher.
Die Olivenernte in Italien
Die Olivenernte findet je nach Gebiet zwischen Oktober und März statt. Oft werden feine Netze unter den Bäumen gespannt, damit die reifen Früchte nicht auf den Boden fallen und Schäden bekommen. Werden die Oliven grün geerntet, wird oft mit einem Rechen oder Kamm gearbeitet. Wichtig ist, dass nur an zweijährigen Trieben die Früchte wachsen. Nachdem die Oliven vom Ast entfernt sind, werden größere und unbrauchbare Holzreste als Brennholz verwendet. Allenfalls werden aus Olivenholz vor allem Küchenutensilien, wie Schüsseln und Brettchen, hergestellt.
Tee aus Olivenblättern für den Erhalt der Gesundheit
Dass Olivenbaumblätter gesundheitlich gut sein müssen, war bereits in der Antike bekannt. Nur wusste man damals noch nicht, welche der Inhaltsstoffe die Gesundheit fördern würden. In einem Olivenbaumblatt sind insbesondere phenolische Verbindungen wie Hydroxytyrosol und Kaffeesäure, sekundäre Pflanzenstoffe wie Olivin, Rutin, Quercetin und Hesperidin sowie Oleuropein enthalten. Letzteres tritt in größerer Konzentration als in einer Olive auf und kann vor Krankheiten schützen.
Olivenbaumtee als Heilmittel
Der Olivenbaumblättertee wird als vor allem in Griechenland und im südlichen Italien traditionell als Heilmittel angewendet. Der Tee soll den Cholesterinspiegel und auch den Blutdruck senken können.
Anwendung
Für eine Tasse Olivenblättertee einige der getrockneten Blätter entweder in ihrer Länge oder aber zerkleinert in eine Tasse geben, dann mit heißem Wasser übergießen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Je länger der Tee zieht, desto bitterer wird er. Der Olivenbaumtee weist eine gelbliche Farbe auf und erinnert geschmacklich an Schwarzen Tee.