Italien hat seinen Gästen mehr zu bieten als den Petersdom und eine Fahrt mit der Gondel durch Venedigs Kanäle. Wer hierher kommt, spürt die pure Lebensfreude der Italiener und kann viele neue Plätze und Sehenswürdigkeiten entdecken. Viele, die noch nicht in Italien waren, fragen sich zu recht: Was muss ich unbedingt in Italien sehen? Denn sie stehen vor einer Flut an Informationen und irgendwie scheint jedes noch so kleine Örtchen wegen der Kirche, dem Mausoleum oder der oben thronenden Burg interessant zu sein. Ist es auch – allerdings gehören einige Städte und Gebiete zum Pflichtprogramm, um Italien erst einmal grob kennenzulernen. Einige dieser Orte möchte ich hier vorstellen.
Rom: Kolosseumbesuch, Vatikan und Trevi-Brunnen
Natürlich bin ich beeindruckt, wenn ich in Rom vor dem Petersdom stehe. Doch das eigentliche Wahrzeichen der Stadt ist das Kolosseum. Es ist 48 Meter hoch und bot rund 50.000 Zuschauern Platz. Was früher ein Schauplatz blutiger Gladiatorenkämpfe war, stellt heute ein imposantes Schmuckstück der Stadt dar. Man findet es im Herzen der Metropole und kann es täglich besuchen. Die Metro hat eigens dafür auch eine Haltestelle eingerichtet. Das Kolloseum wie auch das Forum Romanum sind also leicht zu finden.
Wer sich für den Vatikan mit all seinen Kunststücken interessiert, sollte sich die Sixtinische Kapelle, die Basilika und Berninis beeindruckenden Säulengang anschauen. Außerdem lohnt es sich, die Kuppel des Petersdoms zu besteigen. Nirgendwo bietet man den Urlaubern einen besseren Ausblick über die Stadt.
Der Trevi-Brunnen – in Italien als Fontana di Trevi bekannt – gehört zu den weltweit bekanntesten Brunnen. Jedes Mal, wenn ich vor dem Brunnen stehe, bin ich aufs Neue beeindruckt. Wer zwei Münzen in den Brunnen wirft, wird der Legende nach in Rom seiner großen Liebe begegnen. Wer sich lieber scheiden lassen möchte, muss noch eine Münze mehr opfern.
Gardasee: Besichtigungen, Ausflüge und Sport
Ein anderes beliebtes Urlaubsziel, das insbesondere von deutschen Touristen heimgesucht wird, ist der Gardasee. Dies auch nicht ohne Grund, denn die gesamte Kulisse bietet dem Betrachter einen einmaligen Ausblick, der nicht nur auf das klare Wasser, sondern auch auf die beeindruckenden Bergmassive fällt.
Direkt am Wasser liegen hübsche Ortschaften wie Limone und Garda. Wer die kleinen, engen Gassen des Städtchens Limone durchstreift, kann den Anblick von bunten, malerischen Häusern auf sich wirken lassen und anschließend die Gastfreundschaft der Einwohner bei einer entspannten Mahlzeit genießen.
Auch die Möglichkeiten zum Einkaufen stehen hier in großer Auswahl zur Verfügung. Ich denke hier insbesondere an den Limoncello, der eigentlich ein traditionelles Produkt aus Kampanien, besser gesagt aus Salento ist, aber auch am Gardasee werden Zitronen angebaut und einen eigenen Limoncello gebrannt, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Eine Führung durch eine der letzten Limonaia, einem Zitronenanbaugebiet, in Limone fand ich persönlich als eine Bereicherung, denn so konnte ich hinter die Kulissen bei der Produktion des Limoncello blicken. Damit schmeckt er umso besser, auch wenn ich persönlich ein Fan des Limoncello aus Salento bin. Ich möchte jetzt nicht abschweifen, aber wenn wir schon mal beim Limoncello aus Salento sind, dann ein Tipp von mir: Unbedingt dort den Meloncello probieren, denn der ist fantastisch.
Nicht zuletzt ist die Gegend um den Gardasee auch das El Dorado für alle sportbegeisterten Urlauber. Denn hier befindet sich eines der größten Sportreviere, das Europa zu bieten hat. Ob angeln, catsegeln oder Funsport – hier kommt jeder auf seine Kosten. Auch die Freunde von Fitness, Paragliding oder Radwandern werden ihren Urlaub am Gardasee so schnell nicht vergessen.
Noch zu erwähnen ist, dass der Gardasee über schöne kleine und familiengeführte und auch große gut ausgestattete Campingplätze verfügt. Viele der Camper kommen schon seit mehr als 30 Jahren immer wieder jedes Jahr zurück, wie sie mir bei einem Plausch erzählten.
Florenz: Kirche, Plätze und Sightseeing
Florenz darf man als Urlauber nicht verlassen, ohne die Kathedrale Santa Maria del Fiore gesehen zu haben. Der Dom ist nicht nur von außen ein beeindruckendes Bauwerk. Wer hineingeht, entdeckt die imposante Innenausstattung der Kirche, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Am besten zeitig kommen, denn vor dem Bauwerk steht stets eine lange Schlange.
Überdies können die Besucher in Florenz viele Plätze entdecken. Zu den interessantesten Orten gehört die – wie eine „L“ geformte – Piazza della Signora. Hier befindet sich im Palazzo degli Uffizi das weltweit älteste Kunstmuseum, das täglich Tausende Besucher anzieht. Ich selbst war in den Uffizien und habe tatsächlich einen Tag benötigt, um mir alles anzuschauen. Hier ist also Zeit gefragt.
Außerdem residierten auf der Piazza della Signora früher die Familie Medici im beeindruckenden Palazzo Vecchio.
Wichtig und zum Pflichtprogramm jedes Florenz-Besuchers ist der Ponte Vecchio, die mittelalterliche Brücke, die über den Arno führt. Denn dieses ist eines der Wahrzeichen, das die Stadt ausmacht. Die Steinbrücke wurde bereits im 14. Jahrhundert erbaut. Umgeben ist die Brücke von kleinen schmucken, teilweise auch sehr teuren Läden, muss ich gestehen, die die Besucher zum Einkauf eines Mitbringsels für die Lieben zu Hause einlädt.
Trentino-Südtirol: Natur, wandern und Wellness
Trentino-Südtirol gehört zu den fünf autonomen Regionen in Italien. Die Gegend befindet sich im Nordosten des Landes und ist eine der Regionen Italiens, die mit am häufigsten besucht wird. Sie birgt eine Natur in sich, die ihresgleichen sucht, denn das gesamte Gebiet ist von den Alpen umgeben.
Wer hier Outdoorsport und Wandern nachgehen möchte, findet zu jeder Jahreszeit ideale Bedingungen vor. Wer sich im Sommer mit einem strammen Anstieg auf die Berge zurückzieht, kann den Massentourismus im Tal aus dem Weg gehen. Umgekehrt lässt sich Trentino auch noch im Herbst genießen, wenn man bei einem Spaziergang auf reife Weintrauben, Kastanien oder Äpfel stößt. Bei einer Tour im Oktober zeigt sich Trentino meines Erachtens von seiner besten Seite.
Wer sich nach den vielen Naturerlebnissen oder einem langen Wandertag auf eine erholsame Pause freut, findet in Trentino auch den richtigen Ort, um sich zu entspannen. Ein besonderes Wellnesshotel im Trentino bietet den Gästen viele Verwöhnmomente an. Dynamische Massagen für die Frau oder den Mann sorgen hier dafür, dass auch genügend Zeit für romantische Augenblicke bleibt.
Mailand: Dom, Brera und Castello Sforzesco
Für jeden Touristen, der in die italienische Metropole Mailand kommt, gehört ein Besuch des Mailänder Doms, der Galleria Vittorio Emanuele II und des Teatro alla Scala im Zentrum der Stadt zum Pflichtprogramm. Die Mailänder Kathedrale zählt flächenmäßig zu den größten Kirchen der Welt und wurde über Jahrhunderte hinweg stets erweitert, insgesamt sechs, um genau zu sein.
Brera, im Norden des Zentrums, gehört zu den Stadtteilen Mailands, die von Touristen bevorzugt besucht werden. Der Grund hierfür besteht darin, dass sich die für Italien typische Atmosphäre hier am besten genießen lässt. Viele kleine Gassen führen zu einer Fußgängerzone, die neben einigen Geschäften auch viel Platz zum Verweilen bietet. Hier kann man bei einer Pizza oder einem Eis den Tag Revue passieren lassen, den man in Mailand erlebt hat und die Pinacoteca di Brera, ein großes sehr sehenswertes Kunstmuseum, besuchen. Nebenan steht das imposante Castello Sforzesco, eine mittelalterliche Festung, in der die Familie Sforza residierte. Heute beherbergt die riesige Festung zahlreiche Museen, die sich lohnen, besucht zu werden.
Turin: Königliche Stätte, Al Bicerin und Einkaufstouren
Ein interessanter Ort, der bei einer Reise nach Italien auch nicht fehlen darf, ist Turin. Hier lässt sich nicht nur das bekannte Turiner Grabtuch besichtigen, denn Turin ist für weitere historische Stätten bekannt, war die Stadt doch der Sitz des Königshauses von Italien. Das sieht man heute noch gut an den zahlreichen Palästen, den königlich ausgestatteten Villen und Palazzi. Selbst historische herrliche Cafès mit alten Charme verbergen sich im Zentrum der Stadt wie das Caffè San Carlo oder das Baratti & Milano.
Zu den historischen könglichen Städten gehören der Palazzo Reale di Torino, der Palazzo Madama und natürlich auch das Schloss Stupinigi und die Villa della Regina, die im 17. Jahrhundert erbaut wurde und heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Turin hat viel zu bieten und ich muss sagen, dass mir Turin wesentlich besser als Mailand gefällt. Es ist nicht so überlaufen und man kann neben Sightseeing auch sehr gut einkaufen. Jede Woche findet beispielsweise ein Trödelmarkt im Zentrum statt, bei dem auch alte Bücher verkauft werden, die dann ab und an in meinem Haus in Italien im Bücherregal ein neues Zuhause finden.