Aktuell leidet Italien an einer langanhaltenden Trockenperiode und Dürre, die vor allem die Landwirte zu schaffen macht.
Zudem fiel in einigen Teilen Italien schon seit etwa einem Jahr kein Regen. Dementsprechend trocken sind die Böden. Kein Wunder also, weshalb sich nun immer mehr Waldbrände bilden und die Wasserpegel auf dem Tiefstand sind.
23.07.2023: Hitzewelle in Italien
Seit Anfang Juli herrschen in Italien ausnahmslos über 30 Grad. Oft erreichen die Temperaturen Rekordwerte von über 40 Grad. Regen fehlt in vielen Teilen und wo es regnet, verursacht der Regen starke Überschwemmungen, da der Boden steinhart von der Dürre ist. Die Dürre Italiens schreitet voran, auch wenn es im Mai und Juni in einigen Regionen wie im Biellese nahezu täglich ausgiebig geregnet hat. Das Biellese ist eine der Regionen Italiens, die sich dieses Jahr nicht über Regenmangel beschweren kann. Dort regnete es auch im Juli oft. Anderwo wie beispielsweise im Novarese sieht die Welt schon anders aus. Gerade hier, wo der Reis angebaut wird, der viel Wasser zum Gedeihen benötigt, bleibt der Regen aus. Stattdessen herrschen Dürre, Hitze und über 40 Grad. Meteorologen erklären, dass es auch im August nicht besser werden wird. Die Hitze soll vorerst bleiben.
12.02.2023: Gardasee fehlen 60 cm Wasserstand
Dem Gardasee fehlen aktuell 60 cm Wasserstand, wie das Konsortium Mincio meldete. Dass der Benaco, wie der See in Italien auch häufig genannt wird, im Februar so tief steht, ist selten. Er kann sich nicht füllen und stagniert bei 36,4 Prozent Füllung. Über die Gründe erörtern zur Zeit verschiedenen Gremien miteinander wie die Mitglieder der Flussgebietseinheit Po und die Gemeinschaft Garda, Aipo und Consorzi. Im Moment steht der hydrometrische Pegel bei 45 cm, im Jahr 2022 lag er zur gleichen Zeit bei 105,6 cm. Ergiebiger Regen bleibt weiterhin aus. Dürre ist – wenn es nicht eine Zeit lang ergiebig regnet – vorprogrammiert. So soll der Wasserabfluss aus dem Gardasee ab den kommenden Wochen deutlich reduziert werden, um die Gefahr eines Austrocknens in den Sommermonaten zu verringern und den Mindestdurchfluss der abgehenden Flüsse sicherzustellen. Immer noch kann man die Platten des Gardasees deutlich erkennen, die seit der Dürre in Italien letzten Jahres zum Vorschein kamen. Zudem können bestimmte Areale zu Fuß erreicht werden, die vorher vom Wasser bedeckt waren.
03.07.2022: Dürre verursacht Eislawine
In Italien liegen die Temperaturen weiterhin zwischen 30 und 42 Grad. Etliche Einheimische und auch Touristen, insbesondere ältere Personen, sind bereits durch die Hitze an Herz-Kreislaufproblemen gestorben. Die Flüsse trocknen weiter aus. Heute brach zudem ein riesiger Eisbrocken auf dem Berg Marmolata ab und riss etliche Menschen mit sich.
25.06.2022: Dürre hält in Italien an
Die Dürre hält in Italien trotz einiger starker Regenfälle im Norden an. Das Trinkwasser wird in Mailand auf ein Minimum reduziert. Die Trinkbrunnen werden weiterhin geöffnet bleiben.
Durch die Trockenheit besteht eine große Gefahr von Ernteausfällen. Insbesondere die Reisfelder, die viel Wasser benötigen, drohen zu vertrocknen. Um Ernteausfällen entgegenzuwirken, wird im Vercellese aus den umliegenden Seen Wasser in die Felder gepumpt. Auch der Gardasee wird als Wasserreservoir für Felder genutzt.
Insgesamt sieht man aktuell in Italien viele Flüsse mit sehr wenig Wasser und oft ausgetrocknete Stellen. Der Fluss Sesia führt kaum noch Wasser, der Po hat seinen Tiefstand erreicht. Er führt bereits mit mehr als 30 km Salzwasser, das vom Meer her in entgegengesetzter Richtung wie normal einströmt. Fischer machen sich Sorgen, dass es Süsswasserfische bald nicht mehr geben wird.
Auf Sizilien ist es ähnlich. Auch hier herrscht eine enorme Dürre. Ganze Landschaften vertrocknen, Flüsse versiegen. Sizilien droht die Desertifikation wie der staatliche Fernsehsender RAI berichtet.
27.03.2022: Viele Trinkwasserbrunnen sind trocken gelegt
Der größte Fluss Italiens, der Po, wies vor 5 Jahren bereits einen Wasserpegel von 3 m weniger als normal auf. Viele seiner Zuflüsse sind bereits ausgetrocknet oder versiegen.
Aufgrund der Wasserknappheit mussten 2017 zudem bereits rund 2.000 Wasserfontänen, die in Italien zahlreich vorhanden sind, trocken gelegt werden. Auch öffentliche Trinkwasserbrunnen wurden teilweise trocken gelegt, um Wasser einzusparen, was zu heftigen Diskussionen im Land führte, da Obdachlose und auch Touristen sowie Tiere von den Quellen oftmals trinken und abhängig sind.
Nur 65 mm Regen in der Lombardei
In der Lombardei fielen im Winter 2022 nur 65 Millimeter Regen. Dies entspricht 82 % weniger als im Jahr 2021. Seit dem 15. Februar hat es in Mailand nicht mehr geregnet.
Durch die massive Trockenheit tauchen nun vermehrt Fahrzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg am Po in Mantua auf. Selbst die Fähre Leonardos am Fluss Adda verkehrt nicht mehr. Die Landwirtschaft ist in einer Krise, zumal diese noch durch Brände von Lecco bis Varese verschärft wird.
Dürrewarnungen gibt es bereits in der gesamten Lombardei. Die landwirtschaftliche Produktion ist zum Teil massiv eingeschränkt, die Brandgefahr erhöht sich stetig und die regionalen Wasserreserven werden knapper.
Im Gegensatz zum ersten Quartal des vergangenen Jahres, also 2022 zu 2021, fehlen laut Angaben der regionalen Umweltschutzbehörde Arpa drei Milliarden Kubikmeter Wasser, also 57 Prozent weniger als die verfügbaren Ressourcen. Allein im Winter 2022 sind nur 65 mm Regen gefallen. Das sind 82 % weniger als im Jahr 2021.
Am Meteorologischen Observatorium Milano Duomo bezeichnet man die anhaltende Trockenheit als ein echtes und ernstes Phänomen. Es hat in Mailand schon seit dem 15. Februar nicht mehr geregnet, also seit 39 Tagen und die Dürre hält an. Es ist kein Regen in Aussicht. Die letzten starken Regenfälle konnten in der zweiten Novemberhälfte registriert werden.
Kriegsfahrzeuge und römische Brücken tauchen auf
Der Comer See ist 31 cm unter dem normalen Wasserspiegel. Er befindet sich nahe an seinem historischen Tiefstand. Im Bereich des Tempio Voltiano und der Gärten am Seeufer befindet sich nun ein Strand, der eigentlich vom Wasser verdeckt sein müsste.
Der große Leidtragende der Dürre ist jedoch der größte Fluss Italiens, der Po. Die Nebenflüsse, wie der Ticino, sind stellenweise bereits fast ausgetrocknet.
In Lecco ist die Insel Viscontea am Eingang der Stadt nun fast zu Fuß erreichbar. Der Staudamm von Olginate weist ein trauriges Bild der erodierten Ufer auf: Die Uferböschungen sind teilweise eingestürzt. Aus der tiefliegenden und zum Teil ausgetrockneten Adda ragen Fundamente einer römischen Brücke und zwei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg hervor.
In den letzten Tagen haben die Untiefen im Po-Abschnitt zwischen Pomponesco (Mantua) und Gualtieri (Reggio Emilia) sogar ein 1945 von den Nazis versenktes Boot und in Sermide ein Kettenfahrzeug der deutschen Truppen ans Tageslicht gebracht.