Das Projekt für die erste hyperschnelle Verkehrsverbindung Europas, ein Superzug, der Venedig mit Padua in 5 Minuten verbindet, wurde in Verona am Cav-Stand auf der LetExpo, der Fachmesse für Logistik und Transport, am 17.03.2022 beschlossen. Das Protokoll für den Hyper Transfer wurde von Enrico Giovannini (Ministerium), Luca Zaia (Region) und Ugo Dibennardo (Cav, Concessioni autostradali venete) unterzeichnet. Der Zug soll erstmals 2026 starten, erst mit Warengütern, später mit Personen. 4 Millionen Euro wird allein die Konstruktion kosten, eine halbe Milliarde Euro für die Umsetzung des gesamten Projekt, wie der Ingenieur Dibennardo erklärt.
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Planung des Hyper Transfers
Bereits dieses Jahr im Oktober soll das Projekt in Brüssel mitsamt seiner Finanzierung präsentiert werden. Der Hyper Transfer-Bau soll dann entlang der A57 und der A4, zwischen dem Hafen von Venedig und dem Interport von Padua, führen.
Der Schnellzug wird dabei durch eine Vakuumröhre verlaufen, die sogenannte Hyperloop-Technologie, zuerst mit Gütern und später mit Personen.
Bis Juni 2023 soll die endgültige Studie zur Durchführbarkeit vorliegen. Die erste Studie dazu ist bereits abgeschlossen. Die folgenden drei Monate werden für die Auswertung der Ergebnisse benötigt.
Der private Betreiber des Hyper Transfers, der von Juni bis Ende des Jahres 2022 gefunden werden soll, wird anschließend mit der Planung bis September 2024 fortfahren.
Die nachfolgenden 1,5 Jahre dienen als Testphase für die Zertifizierung des Systems. Im Jahr 2026 soll der Bau des Überschallzuges abgeschlossen sein und endgültig für den Warenverkehr in Betrieb gehen.
Hyperloop noch nicht in Praxis
Bisher ist diese Hyperloop-Technologie, die in der Region Venetien geplant ist, weltweit praktisch noch nicht umgesetzt worden. Das italienische Projekt wäre das erste dieser Art.
Weltweit gibt es bisher wenige Unternehmen, die in der Lage sein werden, solch ein Röhrentransport zu ermöglichen. In den Röhren müssen Kapseln, sprich die Züge, mit einer Geschwindigkeit von 1223 km pro Stunde „abgeschossen“ werden. Das ist mehr als die Schallgeschwindigkeit, denn diese liegt bei 1200 km pro Stunde.
Die drei schnellsten Transportmittel
- Hyper-Transfer: 1.223 km/h
- zum Vergleich: Schallgeschwindigkeit: 1.235 km/h
- Verkehrsflugzeuge: 800 km/h
- Hochgeschwindigkeitszug: 380 km/h
5 Minuten zwischen Venedig und Padua
Die Fahrt zwischen Venedig und Padua soll nur 5 Minuten betragen, bedingt durch die Kürze der Strecke. Der Zug wird deshalb nur etwa 700 km pro Stunde schnell sein.
25 Minuten zwischen Rom und Verona
Sollte das Projekt zwischen Padua und Venedig funktionieren und Erfolg versprechen, so ist ebenso der Ausbau einer Hyperloop-Strecke zwischen Rom und Verona geplant.
Aktuell benötigt man etwa 4,5 Stunden mit einem Umstieg in Padua von Verona nach Rom mit dem Zug. Künftig soll der Umstieg entfallen und die Fahrt nur 25 Minuten dauern.
Ökologisch und nachhaltige Konstruktion
Glaubt man den Planern und Entwicklern des Hyper Transfers, so soll der Überschallzug ein ökologisch nachhaltiges System sein, das tatsächlich Energie produzieren wird. Die Röhre des Hyperloop-Systems wird mit Solarzellen ummantelt sein. Die Mobilität der Zukunft besteht dann nicht mehr aus Stahl und Asphalt, sondern aus Silizium.