In Italien stürzen häufig nach heftigen Regenfällen brücken ein, aber auch dann, wenn man eigentlich nicht damit rechnet wie man gut an dem Beispiel der Morandi-Brücke in Genua aus dem Jahr 2028 sehen kann. Zwischen 2018 und 2023 sind etliche weitere Brücken in Italien eingestürzt wie die kürzlich im Mai 2023 Sila-Mare-Brücke in Kalabrien. Tote gab es dieses Mal nicht zu beklagen.
2023: Sila-Mare-Brücke eingestürzt
Am 4. Mai 2023 stürzte die Sila-Mare-Brücke nach heftigen Regenschauern ein. Sie wurde nur eine Stunde zuvor für den Autoverkehr gesperrt. Ein Pfeiler des Viadukts, das die neue Verbindungsstraße zwischen Mirto Crosia und Longobucco (Cosenza) stützt, stürzte ein. Grund sind die heftigen Regenschauer, die den darunterliegenden Bach so anschwellen ließen, dass dieser das Bett des Bauwerks einweichte. Erst eine Stunde vorher hatte die ANAS die Zufahrt für den Straßenverkehr gesperrt, aber nur, weil sie nur wenige Hundert Meter vor der Brücke einen Erdrutsch gesichtet hatte. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft des Gerichts von Castrovillari (Cosenza) die Ermittlungen aufgenommen.
Der Bürgermeister von Longobucco, Giuseppe Petrone, teilt italienischen Medien mit:
„Eine rechtzeitige Entscheidung, die eine Tragödie verhindert hat, die ähnliche Ausmaße wie die der Morandi-Brücke in Genua hätte annehmen können“.
Bürgermeister von Longobucco, Giuseppe Petrone
Das Viadukt war erst 2014 gebaut worden
Die eingestürzte Brücke war erst 2014 gebaut worden. Somit war die Brücke erst seit neun Jahren in Betrieb. Am Donnerstag blieben alle Schulen aller Stufen geschlossen. Aktuell herrscht in der Bevölkerung Wut und auch Verwunderung über den Brückeneinsturz, denn sie warten bereits seit 30 Jahren auf die Fertigstellung der kompletten Straße. Dies ist nun in weite Ferne gerutscht, ebenso wie die Möglichkeit einer neuen Verbindung mit dem Abschnitt bis zur Caloveto-Brücke. Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss, können aber nun angesichts des Einsturzes nicht weitergehen.
Der Präsident der Region Kalabrien, Roberto Occhiuto, will sich die lage vor Ort selbst anschauen und erklärt:
„Wir müssen herausfinden, wer für den Einsturz verantwortlich ist. Nach nur neun Jahren Bauzeit ist es unvorstellbar, dass eine Brücke zusammenbricht, nur weil der Wildbach angeschwollen ist.“
Präsident der Region Kalabrien, Roberto Occhiuto
2018: Morandi-Autobahnbrücke in Genua
In Genua ist die Morandi-Brücke am 14.08.2018 gegen Mittag zum Teil 45 Meter tief eingestürzt. Es starben insgesamt 43 Personen. Das betreffende 100 m lange Teilstück der Autobahn A 10 befindet sich direkt über den Fluss Polcevera und der Bahnstecke an der nahe gelegenen Piazza Palmetta.
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Verlauf des Einsturzes
Bisher mit Stand 16.08. 07:45 Uhr sind insgesamt 39 Todesopfer zu beklagen (laut italienischer Medien wie Rai). Unter ihnen sind auch 3 Minderjährige: ein Kind von 8 Jahren, ein Kind von 12 und eines von 13 Jahren. Neben den Toten gibt es auch zahlreiche Verletzte, die in die umliegenden Krankenhäuser geschafft wurden. Die Bergungsarbeiten dauern weiter an.
Unter den Toten sind unter anderem die nachfolgenden Personen, die hier in Gedenken genannt werden.
In Gedenken auch die anderen Todesopfer, die namentlich noch nicht veröffentlicht wurden.
- Vincenzo Licata, 58 (Agrigento)
- Andrea Cerulli, 48 (Genova)
- Gianluca Arpini, 29 (Genova)
- Alberto Fanfani, 32 (Firenze)
- Elisa Bozzo, 34 (Busalla, Genova)
- Bruno Casagrande 35 (Genova)
- Eine komplette Familie aus Campomorone (Genova): Roberto Robiano, Ersilia Piccinino, 41, Samuele 8.
Wer unbedingt Richtung Frankreich reisen muss oder Richtung La Spezia, dem bleiben nur drei Wege:
- Der Weg durch die Innenstadt (angesichts meiner Erfahrung eine Katastrophe, zu staulastig, man steht Stunden für ein paar Meter und wer sich nicht auskennt, der hat Stress in Genua)
- Der Weg über die umliegenden Dörfer (am besten mit Navi fahren, denn die Ausschilderung lässt in einigen Teilen zu wünschen übrig; hier Zeit einplanen; der beste Weg: Pontedecimo – Pinasco – Staglieno – Genua)
- Autobahn über Alessandria nehmen (ein langer Umweg, der aber mit der Schnellste darstellt)