Wenn Turin (Torino) etwas reichlich hat, dann sind es Museen jeglicher Art. Jedes Museum ist dabei einzigartig und unterscheidet sich komplett von allen anderen Museen in der Hauptstadt des Piemont.
Das Ägyptische Museum
Eines der wichtigsten und größten Ägyptischen Museen der Welt befindet sich in Turin in der Via Accademia delle Scienze 6. Das Museo Egizio, wie das Museum auf Italienisch heißt, beherbergt über 40.000 Objekte der altägyptischen Kunst, Särge, Mumien, Papyri, Alltagsgegenstände und Schmuck.
Das nationale Kinomuseum in der Mole Antonellliana
Dieses einzigartige Museum bietet seinem Besucher auf mehreren Ausstellungsebenen eine beeindruckende Präsentation seiner doch recht ungewöhnlichen Sammlung. Die Geschichte des Kinos wird von den ersten bewegten Bildern bis hin zum Virtual-Reality-Kino nachgezeichnet. Wer das Museum besucht, erlebt sich selbst nicht nur als Besucher, sondern auch als Zuschauer, Autor, Forscher und Schauspieler. Vor allem für Kinder kann dieses Museum ein unvergessliches Erlebnis sein.
Museum für zeitgenössische Kunst
Das Museum für zeitgenössische Kunst (Museo d’Arte Contemporanea Castello di Rivoli) in Rivoli nahe Turin ist neben seinem Museum der zeitgenössischen Kunst auch ein Zentrum für Kreativität, Forschung, Bildung und kulturelle Entwicklung. Die Cerruti-Sammlung ist eine Privatsammlung und umfasst fast dreihundert Skulpturen und Gemälde vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Daneben beherbergt die Sammlung antike Bücher und Einbände sowie mehr als dreihundert Möbel und Einrichtungsgegenstände, darunter auch Werke berühmter Möbelschreiner.
In dem Museum sind Meisterwerke bekannter Künstler untergebracht wie von Klee, Modigliani, Renoir, Pontormo, Kandinskij, Balla und Magritte, Ribera, Bernardo Daddi, Warhol, Paolini, Bacon, De Dominicis und Burri. Die Cerruti-Sammlung ist das Ergebnis des Unternehmers Francesco Federico Cerruti der 2015 im Alter von 93 Jahren starb.
GAM Torino – Museum für Moderne Kunst
In der Via Magenta 31 befindet sich das GAM, das erste Museum in Italien, das eine öffentliche Sammlung moderner Kunst dank der Familie Savoyen aufgebaut hat. Die Familie Savoyen schenkte Turin das städtisches Museum im Jahr 1863.
Das Museum ist auf vier Stockwerken verteilt, wobei der Rundgang in der zweiten Etage beginnt. Hier begeistern Gemälde aus dem 19. Jahrhundert den Besucher, in der ersten Etage hingegen aus dem 20. Jahrhundert. Futurismus und Divisionismus treffen auf abstrakte Werke und Pop Art sowie der Arte Povera.
Großartige Künstler wie Dix, Balla, Boccioni, De Chirico, Severini, Ernst und Klee sind dabei chronologisch angeordnet.
Das Juventus-Museum
Das Juventus-Museum wurde unter der Leitung des Turiner Architekten Benedetto Camerana errichtet und am 16. Mai 2012 eingeweiht. Neue Technologien machen die Geschichte von Juventus, des nationalen und städtischen Fußballs sowie die Geschichte Turins und Italiens lebendiger und greifbarer. Dabei wird dem Besucher ein Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der Welt seit Ende des 19. Jahrhunderts gegeben.
Museum für orientalische Kunst – MAO
In der Via San Domenico 11 befindet sich das im Dezember 2008 eröffnete Museum für orientalische Kunst, kurz MAO, im historischen Palazzo Mazzonis, einem schmucken monumentalen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Auf insgesamt drei Stockwerken können Besucher Kunstwerke aus Süd- und Südostasien bestaunen, zudem eine der wichtigsten Sammlungen chinesischer Grabkunst in Italien vom Neolithikum bis zur Tang-Zeit (10. Jh. n. Chr.) sowie religiöse und profane Werke aus Japan und der Himalaya-Region. Der islamischen Kunst wird ebenso eine leine Sammlung gewidmet. Im Erdgeschoss sind einzigartige japanische Gärten angelegt.
Das Automuseum von Turin – Mauto
Für Automobilliebhaber ist das Museo Nazionale dell’Automobile im
Corso Unità d’Italia 40 ein Traum, denn es beherbergt über 200 Originalfahrzeuge von 80 verschiedenen Automarken auf drei Etagen. Vom Oldtimer bis hin zu Rennwagen und Traumautos ist alles vertreten. Das Museum, das 1933 am linken Ufer des Po nach einer Idee von zwei Pionieren des nationalen Automobils, Cesare Goria Gatti und Roberto Biscaretti di Ruffia, gegründet wurde, gehört zu den bekanntesten und wichtigsten technisch-wissenschaftlichen Museen der Welt.
Museum für dekorative Kunst Accorsi-Ometto
Das Museum für dekorative Kunst Accorsi-Ometto (Museo di Arti Decorative Accorsi-Ometto) befindet sich in der Via Po 55 und gilt als das erste Museum dieser Art in Italien. Besucher können sich über italienische und französische Möbel, Gemälde, Teppiche, Wandteppiche und Gegenstände aus dem 18. Jahrhundert freuen. Ziel des Museums ist es, das Flair des 18. Jahrhunderts wiederherzustellen.
Das Nationalmuseum für das italienische Risorgimento
Das Nationalmuseum des italienischen Risorgimento (Il Museo Nazionale del Risorgimento) ist seit 1938 im Palazzo Carignano auf der Piazza Carlo Alberto 8 untergebracht. Die beiden ursprünglichen Parlamentssäle können im Rahmen des Museumsrundgangs besichtigt werden. Interessant ist die Tatsache, dass der Saal der Abgeordnetenkammer des subalpinen Parlaments einzigartig in Europa ist und deshalb seit 1898 ein nationales Denkbar ist und der majestätische Saal für die Abgeordnetenkammer des Parlaments des Königreichs Italien von Francesco Gonin gemalte Gewölben enthält. Dieser wurde zwischen 1864 und 1871 errichtet.
Palazzo Madama – Städtisches Museum für antike Kunst
Vom Mittelalter zu barocken Meisterwerken und zum Senat des Königreichs – das Museo Civico d‘ Arte Antica auf der Piazza Castello ist ein eindrucksvolles Erlebnis für alle Kunstliebhaber. Die Ursprünge des Palastes gehen auf das römische Castrum zurück, aber seinen Namen Palazzo Madama verdankt das Gebäude den königlichen Damen Cristina von Frankreich und Maria Giovanna Battista von Savoyen-Nemours. Beide förderten das Modernisierungsprojekt des Palazzo, welches in der eleganten Fassade und der großen Treppe von Filippo Juvarra gipfelte. Hier im Palazzo Madama wurde die Geburt des Königreichs Italien verkündet und hier wurde auch der erste königliche Senat eingerichtet. Seit 1934 beherbergt der Palazzo auch das Kunstmuseum, das unter anderem Objekte aus der Gotik und Renaissance enthält, eine Glas- und Keramiksammlung im zweiten Stock sowie Lapidarsäle, einen mittelalterliche Garten und den Panoramaturm.
Die Kunstgalerie Agnelli
Auf dem Dach des Lingotto in Turin, dem Sitz der ersten großen Fiat-Fabrik in der Via Nizza 230, erwartet den Besucher die Sammlung von Kunstwerken von Giovanni Agnelli und seiner Frau Marella. Die Sammlung ist nicht sonderbar groß, sie enthält lediglich 23 Gemälde und zwei Skulpturen, die jedoch Meisterwerke darstellen und somit allemal sehenswert sind. Die Werke stammen aus dem 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, darunter befinden sich Schätze von Tiepolo, Matisse, Balla, Canaletto, Bellotto, Picasso, Renoir, Manet, Severini und Modigliani. Die beiden Skulpturen stammen von Antonio Canova.