Die zu Italien gehörende Mittelmeerinsel Sardinien besitzt eine fast 2.000 Kilometer lange Küste, zahlreiche, zum Relaxen und sportlicher Betätigung im und auf dem Wasser einladende Buchten und Sandstrände und eine bergige und schroff erscheinende Landschaft im Inselinneren. Die per Flieger oder mit der Autofähre erreichbare Insel präsentiert an ihrer Nordostküste die bekanntesten und schönsten Strände der Sardiniens, während sich vor allem die Westküste als vom Massentourismus noch wenig entdeckt zeigt.
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La Sardegna (Sardinien) stellt sich vor
Die Griechen haben Sardinien als „Sandalyon“ bezeichnet, da sie die Form einer Sandale haben soll. Die Italiener nennen ihre Region „Sardegna“, die Katalanen „Sadenya“. Sardinien ist die zweitgrößte Mittelmeerinsel direkt nach Sizilien. Sie ist eine Region Italiens mit der Hauptstadt Cagliari und besteht aus mehreren vorgelagerten Inseln. Mit einer Fläche von guten 24.000 Quadratkilometern beherbergt sie über 1.670.000 Einwohner.
Von Italienisch zum sardischen Dialekt
In den meisten Teilen Sardiniens wird Italienisch gesprochen, in einigen Gegenden aber wird ein besonderer sardischer Dialekt gepflegt, der zur romanischen Familie gezählt wird. In der Gegend um Alghero herrscht ein eher katalanischer Dialekt und an der Nordküste ein korsischer. Der überwiegende Teil dieser Region Sardinien gehört der römisch katholischen Kirche an.
Wo liegt Sardinien?
Sardinien gehört politisch gesehen zu Italien und ist knappe 200 Kilometer vom Festland entfernt. Dazwischen befindet sich das Tyrrhenische Meer. Zu Tunesien liegt eine Entfernung von guten 180 Kilometern vor und es sind nur 12 Kilometer Richtung Norden zu Korsika. Richtung Westen ist erst in 330 Kilometern Menorca zu entdecken.
Heiße Sommer und milde Winter
Das Klima kann man als mediterran bezeichnen, was sich vor allem an warmen Herbst- und Frühlingstagen bemerkbar macht. Die Sommer sind sehr heiß und die Winter eher mild. So ist es durchaus möglich, dass in den Sommermonaten Wasserknappheit aufkommt, denn der Niederschlag liegt im Jahr bei maximal 600 Millilitern.
Die Aufteilung in Provinzen und Landschaften
Die Region Sardinien teilte sich vor 1974 in die Provinzen Cagliari, Nuoro und Sassari auf. Dazugekommen ist 1974 die Provinz Oristano und vier weitere folgten im Jahre 2005: Olbia Tempio, Carbonia Iglesias, Ogliastra und Medio Campidano. So ist die Insel weithin in verschiedene Landschaften aufgegliedert, wie beispielsweise in Anglona, Meilogu, Baronia, Planargia oder Gallura. Insgesamt umfasst Sardinien 21 Gebiete. Zu den größten und damit wichtigsten Städten gehören Cagliari, Sassari, Quartu Sant´Elena und Olbia.
Beliebte Küsten Sardiniens
Die sehr bekannte und auch beliebte Küste von Sardinien und allen vorgelagerten Inseln ergeben eine Länge von mehr als 1.800 Kilometer.
Zu den Küsten zählen unter anderem:
- Costa Smeralda
- Costa Verde
- Costa Rei
- Costa del Sud
Flüsse und Berge
Einer der längsten Flüsse der Region ist der Tirso mit einer Länge von 150 Kilometern. Einer der höchsten Berge ist der Punta La Marmora mit 1.834 Meter Höhe und knapp gefolgt wird dieser vom Brunco Spina in dem Gennargentu Gebirge. Im Norden befindet sich mit 1.359 Meter der Monte Limbara.
Flora und Fauna
Sardinien an sich gilt als ein reines Naturreservat und beherbergt eine Menge Tier- und Pflanzenarten. Der Sardische Gebirgsmolch, der Höhlensalamander, die Wechselkröte und der Tyrrhenische Laubfrosch sind hier anzutreffen. Etwas größere Tiere leben hier selbstverständlich auch, zum Beispiel die Landschildkröte, die Breitrandschildkröte, der Mauergecko, die Ruineneidechse, die Hufeisennatter und auch die Vipernatter.
Wirtschaft und Transport
Die wichtigsten Wirtschaftszweige Sardiniens sind die Informationstechnik, das Dienstleistungsgewerbe, der Handel, die Erdölindustrie und der Tourismus. Sardinien verfügt über ein ausgebautes Staatsbahn-Eisenbahnnetz, wobei dadurch die unterschiedlichen Ortschaften erreicht werden können. Mit verschiedenen Regionalstrecken, die gewöhnlich auf Schmalspur ausgerichtet sind, besteht eine Verbindung zwischen Bosa Marina und Macomer sowie zwischen Arbatax und Mandas. Die beste Reisemöglichkeit scheint jedoch der Bus zu sein, der von verschiedenen Gesellschaften angeboten wird. Sardinien hat zudem drei große Flughäfen in Olbia, Alghero und Cagliari sowie eine Unzahl ziviler Plätze, die von den regionalen Gesellschaften und zum Chartern genutzt werden. Auch ein Militärflughafen hat hier seinen Platz gefunden und wird von der NATO Luftstreitkraft genutzt.
Sehenswürdigkeiten und Kulinarisches
Wenn man Sardinien besucht, sollte man die romanischen und byzantinischen Kirchen unbedingt besuchen. Diese sind auf jeden Fall einen Ausflug wert. Als geographische Sehenswürdigkeiten wären die Naturparks zu erwähnen und auch der rote Felsen von Arbatax. Ebenfalls sehenswert ist die Grotta di Nettuno, die Insel La Maddalena oder der Porto Cervo.
Als kulinarische Highlights werden sehr viele Speisen mit Schafskäse angeboten, Hirtenbrot, gegrilltes Spanferkel, Nudeln in verschiedenen Variationen und getrockneter Rogen. Eine etwas sonderbare Art aber durchaus mal zu probieren ist ein überreifer Schafskäse mit Fliegenmaden. Als Getränke werden sehr kräftige Rotweine gereicht aber auch Weißwein oder Bier aus Maisschrot sowie Liköre, die rot oder weiß erscheinen.
Streifzug durch Sardinien
Unser Streifzug rund um die Insel beginnt in der an der Südküste gelegenen Inselhauptstadt Cagliari und stellt weitere Urlaubsorte im Uhrzeigersinn vor.
Cagliari – die Stadt auf den Hügeln
Cagliari wurde wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. Die vor dem Felsmassiv der Sella del Diavolo liegende Stadt bietet außer ihrem sandigen Stadtstrand ein umfangreiches Besichtigungsprogramm. Es schließt das mit zwei Verteidigungstürmen gekrönte Schlossviertel, die Bastion von Saint Remy, ein römisches Amphitheater, das archäologische Museum und den Botanischen Garten ein. An der Küste sind im Naturpark Parco Naturale Molentargius – Saline die in flachen Salzseen brütenden Flamingos zu beobachten.
Nora – der beliebte Küstenort
Diese antike Stadt liegt in der Nähe von Pula, einem vor allen bei Einheimischen beliebten Küstenort. Das in vorchristlicher Zeit entstandene Nora zeigt sich heute als Ausgrabungsstätte, wobei von dem auf einen Hügel thronende Sarazenenturm aus dem 16. Jahrhundert eine faszinierende Aussicht auf den Strand von Nora, das Ruinenfeld und die Lagune möglich wird.
Chia und seine Lagunenseen
Der Ort ist sowohl für seine von goldenen Dünen begrenzten Strände als auch für seine Lagunenseen und das zum Baden und Schwimmen einladende türkisblaue Wasser des Mittelmeers bekannt. Auch für Surfer ist es ein Paradies.
Carloforte und seine seltene Fauna
Carloforte befindet sich als einziger bewohnter Ort auf der vor der Südwestküste liegenden Insel San Pietro. Diese besitzt eine besonders vielfältige Landschaft und seltene Fauna. Ihre Küste wird von fjordähnlichen Buchten, Felsen aber auch goldgelben Sandstränden gebildet.
Oristano – das landwirtschaftliche Zentrum
Das als landwirtschaftliches Zentrum Sardinien geltende Oristano besitzt einen Dom und mehrere trutzig wirkende Wehrtürme. In der Nähe des Ortes sind die Basilika Santa Giusta und eine wahrscheinlich im 8. Jahrhundert entstandene Kirche zu bewundern.
Bosa mit seiner sehenswerten Altstadt
Von einer Burgruine überragt liegt das, eine sehenswerte Altstadt besitzende Bosa zwei Kilometer hinter der Küste. Der Ortsteil Bosa Marina zeigt sich mit einem Hafen und einen, mit einer Schmalspurbahn erreichbaren schönen Strand.
Alghero – Küstenstadt mit Korallenmuseum
Die im Nordwesten Sardiniens gelegene Küstenstadt wird mit ihrer sehenswerten Altstadt von einer Stadtmauer umgeben. Aus ihren attraktiven sakralen Gebäuden ragt die Kathedrale Santa Maria mit einem hohen Glockenturm heraus. Ein Korallenmuseum zeigt vorrangig aus roten Korallen hergestellte Exponate.
Castelsardo und seine handwerklichen Korbwaren
Castelsardo scheint regelrecht ins Meer hineingebaut worden sein. Seine malerische Altstadt schmiegt sich unterhalb des Kastells an steile Hänge, während der Besucher in ihren Gassen die handwerkliche Produktion von Korbwaren bestaunen kann. Die Stadt dient als Ausgangsort für den Besuch zahlreicher Strände an Sardiniens Nordküste.
Die Inselgruppe La Maddalena
Die die Nordküste nach Osten hin abschließende Inselgruppe La Maddalena kann gut per Boot erkundet werden. Die zwischen den Inseln liegenden flachen Gewässer bietet beste Gelegenheit zum Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen. Viele der Traumstrände ermöglichen auch Kindern einen gefahrlosen Aufenthalt.
Cale Ganone – das einstige Fischerdorf
Dieses ehemalige Fischerdorf hat sich zu einem der beliebtesten Ferienorte an der Ostküste entwickelt. Zahlreiche Hotels, eine Strandpromenade, ein Sandstrand und mehrere malerisch gelegene Badebuchten ermöglichen ein ungetrübtes Urlaubsvergnügen, zu dem auch Diskotheken und Bars gehören.
Santa Maria Navarrese mit seinen romantischen Straßen
Das Küstenstädtchen zeigt sich als Ortsteil von Baunei mit romantischen Straßen und einer im Mittelalter erbauten Kirche als besonders romantischer Ferienort. Sein windgeschützter Badestrand liegt hinter einer von Pinien und Olivenbäumen gesäumten Strandpromenade.
Arbatax – Stadt mit den roten Felsen
Arbatax, ein Ortsteil von Tortoli, ist vor allem für die ihn umgebenden roten Felsgebilde bekannt. Von seinem Hafen aus verkehren Fähren zum italienischen Festland und im Sommer fährt von hier eine Schmalspurbahn ins zentral gelegene Mandas.
Barbagia inmitten der ursprünglichen Bergwelt
Ein Blick ins Inselinnere führt in die als Barbagia bekannte ursprünglichen Bergwelt Sardiniens. Orte wie Orgosola oder Nuoro sind hier einen Besuch wert. Während Orgosola für seine sozialkritischen Gemälde an den Häuserfronten und als Ausgangsort für Bergwanderungen bekannt geworden ist, besitzt Nuoro eine klassizistische Kathedrale und wird im Ort ein aus Sicht ihrer Bewohner die Langlebigkeit fördernder Wein angebaut.