Tiramisù gehört zu den klassischen italienischen Nachspeisen (Dolci) und ist selbst einfach und schnell innerhalb von etwa 30 Minuten nachzuarbeiten. Mittlerweile gibt es regionale Unterschiede und auch abgewandelte Formen, die für Allergiker und Veganer geeignet sind. Von mir selbst erprobt sind die nachfolgenden Rezepte.
1. Tiramisù original aus Siena
Zutaten für 4 Personen:
3 Eier
60 g Zucker
375 g Mascarpone
125 g Savoiardi (Löffelbiskuits)
150 ml Mokkakaffee oder Espresso, wer mag, gezuckert
KakaopulverDauer: etwa 40 Minuten + 2 Stunden im Kühlschrank
Anleitung für ein gelungenes Tiramisù
Schritt 1: Den Kaffee kochen und abkühlen lassen. In der Zwischenzeit die Eier trennen. Das Eiweiß steif schlagen und das Eigelb mit dem Zucker cremig schlagen.
Schritt 2: Den Mascarpone zur Eigelbmasse geben und vorsichtig unterheben.
Schritt 3: Die Eigelbmasse nach und nach vorsichtig unter den Eisschnee heben.
Schritt 4: Eine Auflaufform mit einer Mindestgröße von 25 x 19,5 cm mit Löffelbiscuits auslegen, mit dem abgekühlten Kaffee befüllen und die Löffelbiscuits zuerst von einer Seite, dann von der anderen Seite darin auslegen, sodass sie den Kaffee aufsaugen können und weich werden. Wenn dies passiert ist, in der Auflaufform eine Schicht Löffelbuiskuits auslegen.
Schritt 5: Nun die Hälfte der Mascarponemasse über die Biscuits geben und erneut eine Schicht Löffelbiscuits auslegen. Danach die zweite Hälfte der Mascarponemasse über die Biscuits geben. Um die feinen Noppen auf dem Tiramisù zu bekommen, die Mascarpone in einen Spritzbeutel geben und kleine Häufchen aneinander setzen.
Schritt 6: Die ganze Masse im Kühlschrank abkühlen und etwa 3-4 Stunden ruhen lassen.
Schritt 7: Vor dem Servieren am besten mittels eines Siebes Kakaopulver über das Tiramisù geben, bis das Tiramisù völlig mit Kakaopulver bestäubt ist.
Tipp: Wer eine Schablone z.B. in Herzform besitzt, kann diese vor dem Bestäuben mit Kakaopulver auf die Mascarponemasse auflegen. Dann mit Kakao bestäuben und zum Schluss die Schablone vom fertigen Tiramisu nehmen. Das ergibt ein schönes Herzmuster, was beispielsweise zum Valentinstag oder zum Muttertag empfehlenswert ist.
2. Tiramisù mit Pavesini aus Novara
Diese Variante hat eine leichtere Note als das klassische Tiramisù. Es ist mit dem traditionellen Pavesini-Gebäck aus Novara hergestellt und wird als Pavemisù im Novalese bezeichnet.
Zutaten für 3 Personen:
20 ml Wasser
2 Eigelb
60 g Zucker
250 g Mascarpone
60 g Pavesini
50 ml Mokkakaffee, wer mag, gezuckert
KakaopulverDauer: etwa 20 Minuten, plus 2 Stunden Kühlschrankzeit
Anleitung für das piemontesische Tiramisù
Schritt 1: Den Mokkakaffee kochen und abkühlen lassen bis er lauwarm ist. In der Zwischenzeit den Zucker und das Wasser in einen Topf geben, umrühren und die Masse bei mittlerer Hitze auf 120°C erhitzen.
Schritt 2: Während die Zuckermasse auf dem Herd steht und erhitzt, die Eigelbe mit einem Mixer schlagen.
Schritt 3: Sobald die Zuckermasse die 120 °C erreicht hat, diese dann nach und nach zur Eigelbmasse geben. Dabei immer weiter mit dem Mixer schlagen, bis die Masse abgekühlt ist. Sie muss schaumig und leicht sein.
Schritt 4: Nun den Mascarpone in einer separaten Schüssel am besten mit einem Löffel oder einer Gabel weich drücken. Anfangs gestaltet sich das stets ein wenig schwierig, aber je länger man den Mascarpone bearbeitet, desto cremiger wird er.
Schritt 5: Wenn der Mascarpone weich genug ist, diesen zu der geschlagenen Masse geben. Hierauf ist besonders zu achten, dass der erste Löffel Mascarpone sehr energisch unter die Masse gerührt wird. Er muss sich sozusagen auflösen. Dann erst nach und nach die restliche Mascarpone zugeben und umrühren, aber nicht mehr so energisch.
Schritt 6: In eine Auflaufform den lauwarmen Mokkakaffee gießen. Darin die Pavesini legen. Sie sollen sich mit dem Kaffee vollsaugen. Einen Teil für die Abschlussschicht zurückbehalten.
Schritt 7: In eine andere Auflaufform auf dem Boden einen Teil der Mascarponemasse streichen. Darauf eine Schicht der mit dem Mokkakaffee vollgesogenen Pavesini legen. Darauf wieder eine Schicht Mascarponemasse verteilen. Es sollten sich zum Schluss drei Schichten Pavesini und Mascarpone ergeben. Mit den trockenen nicht eingewichenen Pavesini abschließen.
Schritt 8: Mit Kakaopulver das Tiramisù bestreuen und dieses für mindestens zwei Stunden in Kühlschrank stellen.
3. Tiramisù ohne Ei für Allergiker
Wer keine Eier essen darf, für den gibt es eine Lösung: eierfreies Tiramisù in Gläsern. Diese Nachspeise steht dem Original-Tiramisù im Nichts nach. Es schmeckt genauso fantastisch.
Zutaten für 4 Personen:
100 ml Süße Sahne flüssig
50 ml Mokkakaffee oder Espresso
30 g Puderzucker
350 g Mascarpone
8 Löffelbiskuits
KakaopulverDauer: etwa 20 Minuten, plus 2 Stunden Kühlschrankzeit
Anleitung für das eierfreie Tiramisù
Schritt 1: Den Mokkakaffee kochen und abkühlen lassen. In der Zwischenzeit die Sahne mit dem Zucker so lange schlagen, bis sie fast steif ist.
Schritt 2: Den Mascarpone ein wenig mit der Gabel oder dem Löffel weich rühren und die Sahne dann vorsichtig unter den Mascarpone heben.
Schritt 3: Die Masse in einen Spritzbeutel ohne Tülle füllen und eine Schicht der Mascarpone-Sahne-Mischung auf dem Boden des Glases verteilen.
Schritt 4: Nun darauf einen in zwei Hälften gebrochenen Löffelbiskuit in den Kaffee tunken, diesen dann anschließend auf den Mascarpone geben. Darauf wieder eine Schicht der Creme geben und diese mit reichlich Kakaopulver (bitter) bestreuen.
Schritt 5: Auf den Kakao eine Schicht Biskuit geben und zum Schluss eine Schicht Mascarpone.
Schritt 6: Mit Kakaopulver bestreuen und das Tiramisù ohne Ei für mindestens zwei Stunden in Kühlschrank stellen.
Wo liegt der Ursprung des Tiramisù?
Bis heute konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden, wer die beliebte italienische Nachspeise erfunden hat. Jede Region behauptet aber von sich, sie habe das Tiramisù erfunden. Und so entstand insbesondere zwischen den Regionen Piemont, Venetien, Toskana und Friaul-Julisch-Venetien ein Streit über die Herkunft. Offiziell wurde das Tiramisù in Siena im 17. Jahrhundert erfunden, zu der Zeit, als der Großherzog Cosimo de Medici, beschloss, für seine Feierlichkeiten eine Torte backen zu lassen. Sie sollte aus einfachen Zutaten hergestellt sein, aber dennoch etwas Besonderes sein. Anfangs wurde Tiramisù „zuppa del duca“ genannt, später dann durch das Gefallen des Adels an der Nachspeise Tiramisù umbenannt. Die piemontesische Version besagt hingegen, dass ein Konditor aus Turin zu Ehren des Grafen von Cavour, Camillo Benso, das Tiramisù erfunden hätte. Durch die Nachspeise sollte der Graf bei seiner Aufgabe der Einigung Italiens unterstützt werden. Auch die Region Venetien hat ihre eigene Geschichte. So soll das Tiramisù in Treviso erfunden worden sein und zwar im Restaurant „El Toulà“. Dieses befand sich nahe eines Bordells. Tiramisù, das auch in der Toskana als aphrodisierend galt, sollte somit als „Muntermacher“ dienen. Daher auch der Name Tiramisù (tirare su = hochziehen, erheben). Neben dem Restaurant El Toulà werden auch weitere Restaurants als Erfinder zitiert.